«Das war innerhalb des Teams kein Thema» Deshalb hat Zürich die Championship Group verpasst

Andreas Lunghi

21.4.2025

Canepa: «Es gab bei uns gewisse Themen, wir haben sie abgehandelt und gelöst»

Canepa: «Es gab bei uns gewisse Themen, wir haben sie abgehandelt und gelöst»

21.04.2025

In der 33. und letzten Runde vor der Liga-Teilung verpasst der FC Zürich mit der 1:2-Niederlage gegen YB den Sprung in die Championship Group. Ancillo Canepa und Yanick Brecher suchen nach dem Spiel nach Gründen.

Andreas Lunghi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der FCZ hat das Saisonziel eines europäischen Platzes verpasst, für Präsident Ancillo Canepa hat nach schlechten Phasen eine Neuausrichtung gefehlt.
  • Die vielen Nebenschauplätze wie die Abgänge von Identifikationsfiguren oder die Verpflichtung von Benjamin Mendy seien innerhalb der Mannschaft «nie ein grosses Thema gewesen».
  • Die Personalie Ricardo Moniz wird mit Blick auf die nächste Saison besprochen, mehr verrät Canepa nach der Niederlage gegen YB noch nicht.

«Für mich ist nicht der Meistertitel, sondern der Einzug in eine europäische Gruppenphase das grosse Saisonziel. Mir reicht ein Platz zwischen eins und vier in der Super League nicht. Einer der drei europäischen Wettbewerbe will ich erreichen», sagte Ancillo Canepa anfangs Januar zu blue Sport. Dieses grosse Saisonziel haben die Zürcher dreieinhalb Monate später mit dem Nicht-Erreichen der Championship Group deutlich verpasst.

Die Qualifikation zur Meisterrunde geben die Zürcher mit der Niederlage im Wankdorf aus der Hand, doch für den Präsidenten war nicht dieses Spiel entscheidend, sondern die letzten Wochen. Was hat dem FCZ also gefehlt?

«Das ist schwierig zu analysieren. Wenn wir genau gewusst hätten, woran es liegt, hätten wir es abstellen können», sagt Canepa nach dem Spiel zu blue Sport. Es habe gute Phasen gegeben, dann wieder schlechte Spiele, «wie gegen Lausanne, das wie ein Knackpunkt war».

Brecher: «Eine grosse, grosse Enttäuschung»

Brecher: «Eine grosse, grosse Enttäuschung»

21.04.2025

Für den Präsidenten hat eine Neuausrichtung gefehlt. Ähnlich sieht es auch FCZ-Captain Yanick Brecher: «Wir sind gut gestartet, haben sehr solidarisch gespielt. Wir haben gut verteidigt und waren konsequent in den Abschlüssen. Das haben wir Mitte Saison verloren – vorne und hinten. In jener Phase hatten wir viele Spiele, in denen wir Punkte unnötig liegen gelassen haben.»

Die Enttäuschung innerhalb der Mannschaft sei kurz nach dem Spiel riesig, dennoch wolle man in den letzten fünf Spielen der Meisterschaft eine Reaktion zeigen und diese gewinnen. «Wir wollen 15 Punkte holen, das ist klar», sagt auch Canepa, der betont, dass man die Meisterschaft nicht verfälschen möchte.

Nebenschauplätze kein Thema

In diesen fünf Partien könne sich der FCZ auch für die nächste Saison vorbereiten. Da dürfte Canepa anstreben, dass sich die Stimmung rund um sein Team wieder beruhigt und nur die Resultate auf dem Rasen für Gesprächsstoff sorgen. Denn in der laufenden Meisterschaft gab es mit den Abgängen von Identifikationsfiguren wie Antonio Marchesano, den Verpflichtungen von Steven Zuber und Benjamin Mendy, die bei den Fans aus unterschiedlichen Gründen nicht gut ankamen, der Verhaftung von Daniel Denoon oder zuletzt der Suspendierung von Junior Ligue viele Nebenschauplätze.

Als Grund fürs Scheitern will Canepa diese Diskussionen aber nicht sehen: «Das waren vielerorts mediale Themen. Klar gab es bei uns gewisse Themen. Die haben wir behandelt, gelöst und abgehakt. Das war innerhalb der Mannschaft nie ein grosses Thema. Da sind wir ruhig und gelassen geblieben. Am Schluss hat es auf dem Platz nicht gereicht.»

Gemäss Brecher habe man versucht, solche Themen von der Mannschaft fernzuhalten. Man habe immer ruhig und hart arbeiten können, am Ende «wurden die nötigen Punkte nicht eingefahren».

Das Trainer-Thema wird Canepa ebenfalls angehen müssen – oder wird die Personalie Ricardo Moniz bereits jetzt analysiert? «Ich werde jetzt sicher keine Wasserstandsmeldungen durchgeben. Bei jedem Club, bei dem etwas nicht erreicht wird, kommt automatisch diese Frage.»

Man werde sich in aller Ruhe zusammensetzen, in die Zukunft schauen und sehen, wie es weitergehen soll.  Dafür habe man in den letzten fünf Spielen Zeit, auch wenn sich Canepa das «anders gewünscht hätte». 

YB – Zürich 2:1

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Credit Suisse Super League // 33. Runde // Saison 24/25

21.04.2025

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