Die Super League verzeichnet so viele Zuschauer wie noch nie. Nur ein Klub hat einen winzigen Publikums-Rückgang zu verzeichnen – und das aus gutem Grund.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Super League hat mit über 13'000 Zuschauern pro Partie einen neuen Publikums-Rekord aufgestellt.
- In der 36. Runde waren zum ersten Mal in der Geschichte in allen Stadien über 15'000 Zuschauer anwesend.
- Nächste Saison wird der Zuschauer-Schnitt mit grosser Wahrscheinlichkeit aber wieder sinken.
Die Super League interessiert die Fans so sehr wie noch nie zuvor. Mit dem letzten Spieltag am Pfingstmontag wurde definitiv, dass die Grenze von über 13'000 Zuschauern pro Partie geknackt wurde. 13'172 Fans waren es, welche die Spiele live im Stadion verfolgten. Die alte Rekordmarke von 12'253 Fans aus der Saison 2011/12 wurde damit deutlich übertroffen.
«Über 13'000 Zuschauer pro Spiel, das ist eine unglaubliche Nummer, auch wenn man in andere Länder in Europa schaut. Wir sind sehr stolz, aber am stolzesten können natürlich die Klubs sein», sagt SFL-CEO Claudius Schäfer im Interview mit blue Sport.
2'370'901 Millionen Fans strömten in den 180 Spielen über die ganze Saison addiert in die Stadien, das ist eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beeindruckend ist, dass acht von neun Vereinen (Winterthur hat als Aufsteiger keinen Vergleich in der Super League) ihr Zuschaueraufkommen steigern konnten.
Die Zuschauer-Tabelle der Super League
- 1. Young Boys: 29,097 Zuschauer (+17%)
- 2. FC Basel: 21,742 Zuschauer (-1%)
- 3. FC St. Gallen: 17'575 Zuschauer (+13%)
- 4. FC Zürich: 15'387 Zuschauer (+15%)
- 5. FC Luzern: 12'608 Zuschauer (+19%)
- 6. Servette-Genève: 8'431 Zuschauer (+22%)
- 7. FC Sion: 8'375 Zuschauer (+21%)
- 8. FC Winterthur: 8'228 Zuschauer
- 9. Grasshoppers: 6'753 Zuschauer (+17%)
- 10. FC Lugano: 3'353 Zuschauer (+14%)
Die einzige Mannschaft mit einem winzigen Minus ist der FC Basel, welcher in der Vorsaison mit 21'920 Zuschauen noch 180 Fans mehr pro Partie im Stadion hatte. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es im St. Jakob-Park dank der überragenden Europacup-Saison mit zehn zusätzlichen Heimspielen ein «Überangebot» an Spielen gab.
Die grösste Steigerungen im Vergleich zur Vorsaison schafften Servette und Sion, welche das Zuschaueraufkommen um jeweils über einen Fünftel steigern konnten. Für gute Zahlen sorgte zudem Aufsteiger Winterthur. Die 8'400 Zuschauer fassende Schützenwiese war in 12 von 18 Spielen ausverkauft, das Stadion insgesamt zu 98 Prozent ausgelastet.
Damit kommt der FCW auf die höchste Auslastung der Liga. Dahinter folgt Meister YB. 9 der 18 Spiele im Wankdorf waren ausverkauft, die Auslastung belief sich im Schnitt auf 92,4 Prozent.
Der dritte und letzte Verein, welcher es schaffte, ein Heimspiel vor ausverkauftem Haus zu spielen, ist der FC St.Gallen. Der Kybunpark war in zwei Spielen bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Ostschweiz freut man sich zudem über die durchschnittliche Auslastung von 89,7 Prozent.
Selbst beim Zuschauer-Schlusslicht Lugano ist im Vergleich zur Vorsaison ein Plus von 14 Prozent zu verzeichnen. Die Tessiner kommen im Cornaredo aber dennoch bloss auf durchschnittlich 3'353 Zuschauer. Immerhin gibt es in Lugano aber Hoffnung für die Zukunft: Für 16 Millionen Franken soll ein neues «Boutique-Stadion» entstehen, welches ab 2026 die neue Heimat des FC Lugano wird.
Der Peak ist erreicht
Schäfer zeigt sich zum Saisonende begeistert ab den Fussball-Fans in der Schweiz: «Wir haben heute einen absoluten Publikumsrekord, es waren alle fünf grossen Stadien.»
Tatsächlich war das Zuschauer-Interesse an der 36. und letzten Runde besonders gross: 31'500 Zuschauer im Berner Wankdorf, 26'611 Zuschauer im Basler St. Jakob-Park, 18'423 Zuschauer im Kybunpark in St. Gallen, 17'672 Zuschauer im Zürcher Letzigrund und 15'872 Zuschauer in der Luzerner swissporarena. Zum ersten Mal überhaupt waren in der Super League in sämtlichen Stadien über 15'000 Fans anwesend. «Danke vielmals an alle Leute, welche in die Stadien bekommen sind, um das schöne Produkt Fussball zu geniessen.»
Dass die Super League einen neuen Zuschauer-Rekord aufgestellt hat, hängt damit zusammen, dass die publikumswirksamen Vereine erstklassig spielen. So erklärt Schäfer: «In Bezug auf die Zuschauer waren diese Saison die richtigen Klubs oben.»
In Hinblick auf die nächste Saison erwartet Schäfer jedoch weniger Zuschauer: «Wir können davon ausgehen, dass es nicht mehr ganz so sein wird. Es wird anderes im Vordergrund stehen. Es sind interessante Klubs, die hochkommen werden. Es wird spannend.»
In der kommenden Saison wird die Super League auf 12 Teams aufgestockt, zudem wird das Schottland-Modell eingeführt. Der Modus sieht 33 Runden vor und danach eine Einteilung der ersten sechs in die Championship Group und der anderen sechs in die Relegation Group. Wie sich der neue Modus auf das Fanaufkommen auswirken wird, ist noch unklar. Nicht sonderlich förderlich für den Zuschauer-Schnitt dürften die beiden Aufsteiger Yverdon-Sport und Lausanne Sport sein. Zudem kommt es in der Barrage noch zum Duell zwischen dem FC Sion, welcher durch den FC Stade Lausanne-Ouchy ersetzt werden könnte.