Zum Abschluss des ersten Meisterschafts-Viertels gibt es sehenswerte Tore und einen bemerkenswerten Wechsel am Tabellenende – das Round-up zum 9. Spieltag der Super League.
Der Meister als Schlusslicht
Im 9. Super-League-Spiel geht die Rechnung für den FC Winterthur zum ersten Mal auf. Der Aufsteiger feiert dank eines 3:1-Erfolgs in Sion seinen ersten Saisonsieg. «Es war ein dreckiger Sieg, aber das ist genau das, was wir gebraucht haben», freut sich Roman Buess im Interview mit blue Sport. «Nach den letzten Wochen haben wir genug aufs Dach gekriegt.»
Während der Aufsteiger aufatmet, wartet der Meister FC Zürich auch nach einem kompletten Viertel der angebrochenen Saison noch auf den ersten Vollerfolg und übernimmt nach dem Remis im Derby gegen GC gar die Rote Laterne. «Schlussendlich wäre mehr drin gelegen», bilanziert Interimstrainer Genesio Colatrella nach dem verpassten Befreiungsschlag. «Ich wäre glücklicher gewesen, hätten wir drei Punkte eingefahren. Am Schluss muss ich der Mannschaft aber wirklich ein Riesen-Kompliment machen.»
Vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit erinnert an den FCZ der letzten Saison. Und sie weckt bei allen Beteiligten Hoffnungen, dass der Meister den letzten Tabellenplatz schon am nächsten Sonntag wieder verlassen kann – nach dem Direktduell mit dem Aufsteiger aus Winterthur.
Fricks Ärger vor dem Spiel
Unmittelbar vor der Partie gegen YB holt FCL-Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg zum Rundumschlag gegen die sportliche Führung der Luzerner aus und bringt so viel Unruhe in den Klub. «Es ist einfach unglücklich, dass, sobald wir etwas in der Spur sind, Nebengeräusche aus den eigenen Reihen kommen», ärgert sich Trainer Frick deshalb vor dem Anpfiff.
Frick bestreitet auch nicht, dass die Unruhen nicht spurlos an seiner Mannschaft vorbeigehen. «Ich bin froh, gab es diese Nebengeräusche nicht im Frühling, sonst wären wir hundertprozentig abgestiegen. Das mag es einfach nicht leiden», erinnert Frick an den hart erkämpften Ligaerhalt in der abgelaufenen Saison.
Schürpfs Geniestreich
Nur kurz nachdem der FC Luzern gegen YB in Rückstand geraten war, hatte Pascal Schürpf bei seinem Startelf-Debüt in dieser Saison seinen grossen Auftritt. Vor einem Einwurf schleicht sich der 33-Jährige mit all seiner Erfahrung im Rücken seines Gegenspielers davon. Beinahe auf der Grundlinie stehend, verschafft er sich so einen Moment Zeit, um Frydeks Zuspiel zu verarbeiten. Schürpf nimmt die Kugel mit der Brust an, schliesst per Halb-Volley mit dem zweiten Ballkontakt ab und überlistet so YB-Goalie von Ballmoos aus spitzem Winkel.
Nsame auf Haalands Spuren
Schlussendlich bleibt Schürpfs Geniestreich für den FC Luzern aber wertlos. Die Hauptschuld daran trägt YB-Torjäger Jean-Pierre Nsame, der in der 95. Minute den späten Siegtreffer markiert und seine Topform nach einem schwierigen halben Jahr in Italien untermauert. Wettbewerbsübergreifend steht der 29-Jährige bereits bei 12 Saisontoren – nur Erling Haaland hat in den besten 15 Ligen Europas bisher häufiger getroffen.
Super-Joker Fink
Im Heimspiel gegen St.Gallen feiert Basels Bradley Fink mit der Einwechselung in der 83. Minute sein Debüt im heimischen Joggeli – und braucht nur 29 Sekunden und eine Ballberührung, um seinen Farben per Kopf den Sieg zu sichern. «Ein tolles Gefühl. Es war auch geil, dass die ganze Mannschaft mit mir auf dem Platz gefeiert hat», sagt der 18-jährige Matchwinner im Anschluss.