Die Nummer 1 beim FCZ? Erich Vogel: «Malenovic macht die Aufstellung, die Wechsel – er macht alles»

Luca Betschart

22.4.2025

Erich Vogel: «Malenovic ist beim FCZ die Nummer 1, Canepa die Nummer 2»

Erich Vogel: «Malenovic ist beim FCZ die Nummer 1, Canepa die Nummer 2»

22.04.2025

Der FC Zürich verpasst nach einer wilden Saison die Meisterrunde und damit sein Saisonziel. Erich Vogel erklärt im Fussball-Talk Heimspiel, wo er beim FCZ das grosse Problem erkannt hat. 

Luca Betschart

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  • Der FC Zürich muss nach der Niederlage bei YB den Gang in die Abstiegsrunde antreten und verpasst somit auch sein Saisonziel, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.
  • Erich Vogel analysiert die jüngsten Entwicklungen beim FCZ im Fussball-Talk Heimspiel und hält fest: «Sie haben ein Riesen-Problem: Malenovic ist die Nummer 1, Canepa die Nummer 2 und Moniz die Nummer 3.»
  • Aus diesem Grund legt der frühere Sportchef Präsident Ancillo Canepa ans Herz, wieder für klare Verhältnisse zu sorgen. «Er muss jetzt hin stehen, dass er wieder der starke Mann ist», so Vogel. 

Weil der FC Zürich am Ostermontag gegen YB mit 1:2 verliert, rutschen die Zürcher am letzten Spieltag vor der Tabellentrennung in der Super League noch unter den Strich. Nichts wird aus der Meisterrunde und der Europacup-Qualifikation, womit der FCZ sein Saisonziel definitiv verfehlen wird. 

Erich Vogel, in der Saison 2001/02 einst selbst FCZ-Sportchef, stellt im Fussball-Talk Heimspiel von blue Sport klar: «Es sind auf verschiedenen Ebenen Fehler passiert. Aber man muss sehen: Canepa ist ein sehr guter Präsident, Malenovic ist ein begnadeter Verkäufertyp und sie haben mit Moniz einen Trainer, der mit Abstand die besten Trainings macht in der Schweiz.»  

«Malenovic macht den Trainer schwach»

Die Rollenaufteilung dieses kompetenten Trios allerdings sieht Vogel mehr als kritisch. «Sie haben ein Riesen-Problem: Malenovic ist die Nummer 1, Canepa die Nummer 2 und Moniz die Nummer 3. Das kann nicht gehen», sagt der 86-Jährige und fügt an: «Malenovic macht die Mannschaftsaufstellung, die Auswechslungen – er macht alles.»

Vogel traut Malenovic zweifellos eine grosse Karriere zu, warnt aber: «Er hat das Gefühl, er wisse schon alles als Sportchef. Das Wichtigste, was er machen muss: Den Trainer stark machen. Und er macht das Gegenteil, er macht den Trainer ganz schwach. Und der Trainer muss das mit sich geschehen lassen.» Und weiter: «Als Sportchef auf die Trainerbank ist das Dümmste, was du machen kannst.»

Zugleich legt Vogel dem langjährigen FCZ-Präsidenten ans Herz, wieder für klarere Verhältnisse zu sorgen. «Canepa hat zu fest auf Malenovic gehört. Ihm ist die Leitung entglitten, das weiss er. Und er muss jetzt hin stehen, dass er wieder der starke Mann ist. Das war er jetzt nicht», so Vogel. 

Noch eine Chance für Moniz?

Canepa und der FCZ stehen in naher Zukunft vor einer wegweisenden Entscheidung. Geht man mit Moniz in die nächste Saison oder setzt man auf einen Wechsel an der Seitenlinie? «Es ist ganz schwierig, jetzt die richtige Entscheidung zu treffen», findet Vogel und lässt aber durchblicken: «Ich hoffe, dass man ihm noch eine Chance gibt.»

Denn der 60-jährige Niederländer sei ein echter Erfolgstrainer. «Er macht alles für den Fussball. Er lebt nicht mit seiner Frau zusammen, sondern mit seiner Mutter», sagt Vogel. «Er ist die Nummer 1, wenn du Erfolg haben willst. Der Fussball ist die eins, die Familie die zwei. Und das können ganz wenige.» 

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