Erich Vogel ist wenig begeistert vom Fussball, den der FC St.Gallen unter Enrico Maassen spielt. Der FCSG sei Heavy Metal, Maassen ein Sinfoniker. Darum bringt Vogel einen bekannten Namen als Trainer ins Spiel.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC St.Gallen stellt sich trotz der verpassten Meisterrunde hinter Trainer Enrico Maassen.
- «Ein grosser Fehler», meint Erich Vogel beim Fussball-Talk Heimspiel. Der FCSG spiele einen «völlig falschen» Fussball – gepflegt statt offensiv.
- Vogel sieht einen Trainer, der das Zeug hätte, den «Heavy-Metal-Fussball» zurück nach St.Gallen zu bringen: Alex Frei.
Der FC St.Gallen hat am Ostermontag den Hopser in die Meisterrunde verpasst. Damit verfehlen die Ostschweizer ein Saisonziel «ganz klar», wie Matthias Hüppi bei blue Sport sagt.
Während bei anderen Klubs der Stuhl des Trainers gewaltig wackeln würde, schliesst der FCSG-Präsident einen Wechsel an der Seitenlinie aus. «Wir bringen die üblichen Instrumente nicht zum Einsatz. Wir haben vollstes Vertrauen in das Trainerteam.»
So sitzt Enrico Maassen bei den Espen fest im Sattel, ganz zum Unverständnis von Erich Vogel. «Hüppi führt den Klub extrem gut. Aber jetzt macht er einen grossen Fehler.» Ginge es nach Vogel, wäre Maassen seinen Job bei Grünweiss los. «An ihm kannst du nicht festhalten.»
Gepflegter Fussball statt Heavy Metal
Vogel ist der Meinung, dass der FCSG nicht mehr seinen Tempo-Fussball spiele, der die eigenen Fans in ihren Bann reisst. «Auf St.Gallen ging man nie gerne als Spieler. Heute gehst du ohne Probleme dorthin. Sie spielen völlig falsch Fussball.»
Mit Peter Zeidler hätte bis zur letzten Saison ein Trainer die Mannschaft geleitet, der einen «extremen Tempo-Fussball» gespielt habe. Der FCSG habe dem nun abgeschworen und spiele einen gepflegten Fussball.
Der 86-Jährige sagt: «St.Gallen ist Heavy Metal, dort kannst du nicht so Fussballspielen, wie sie es jetzt tun.» Die Fans sind hierbei der ausschlaggebende Punkt. «Das Publikum holt im Jahr zwölf Punkte, aber nicht mit dem Trainer.»
Gygax stellt sich hinter Maassen – Vogel spricht sich für Alex Frei aus
Daniel Gygax lauscht den Worten Vogels, ehe er sich zu Wort meldet: «Ist es vermessen, dass Maassen seinen eigenen Touch hereinbringt?», fragt der blue Sport Experte in die Runde und nimmt auf Vogels Aussage Bezug: «Es gibt viele Heavy-Metal-Bands, die zwischendurch wieder eine Ballade bringen und sie sind trotzdem gut.»
Vogel ist da anderer Meinung. Maassen sei ein Sinfoniker. Er erinnert sich an Zeidler zurück, der sich voll eingegeben hätte. «Irgendwann musst du den zukünftigen Zeidler holen – und den gibt es in der Schweiz: Alex Frei.» Frei stünde für Rumpel-Fussball, für Heavy-Metal-Fussball. «Den musst du in die Ostschweiz bringen.»
Dass die Worte Vogels bei Hüppi und Co. Gehör finden, ist unwahrscheinlich. Denn beim FCSG ist bekannt: Das Vertrauen in den Trainer ist keine Floskel, es ist der Weg, den sie in der Ostschweiz mit Überzeugung gehen – selbst in der Abstiegsrunde.