Der FC Zürich kommt auch in der Europa League nicht in die Gänge. Immerhin hat der FC Basel intakte Chancen auf ein Weiterkommen in der Conference League. blue Sport Experte Rolf Fringer analysiert die Situation der Schweizer Klubs im Europacup.
«Wir haben niemanden in der Champions League, YB ist schon in der Qualifikation gescheitert – alles in allem ist das ohnehin schon dürftig», sagt Fringer. «Der FCZ kann aufgrund der Konstellation in seiner Gruppe auch nicht brillieren, nur Basel hält wieder die Fahne hoch. Im Moment sieht der Schweizer Fussball international sehr bescheiden aus.»
Die Leistungen des amtierenden Schweizer Meisters geben dennoch etwas zu denken. Null Punkte und ein Torverhältnis von 3:14 Toren nach vier Spielen – da hätte man trotz der starken Gruppe mit Arsenal, PSV Eindhoven und Bodø/Glimt ein bisschen mehr erwartet. Oder?
«Es ist natürlich immer heikel, wenn eine Mannschaft völlig überraschend Meister wird wie der FCZ. Sie hatten nicht die beste Mannschaft, aber profitierten davon, dass die besten Teams nicht performt haben», so Fringer. «International ist das natürlich kontraproduktiv, weil man die besten Spieler verliert und dann nicht mehr an die Leistungen anknüpfen kann. An und für sich ist das keine grosse Überraschung.»
Der Schweizer Fussball hat an Glanz eingebüsst
Nichtsdestotrotz leidet nicht nur das Ranking in der UEFA-Fünfjahreswertung – da droht die Schweiz aus den Top 15 zu fallen – unter der aktuellen Baisse, sondern auch das Image des Schweizer Fussballs. Vor noch nicht allzu langer Zeit brillierten Basel und YB noch in der Champions League, schlugen Topteams wie Manchester City oder Juventus Turin.
So hat der Schweizer Fussball etwas an Glanz verloren, meint Fringer, betont aber auch: «Ich spreche nur von dieser Saison. Es gibt keine Tendenz, dass das so weitergehen wird. Es ist nur eine Momentaufnahme.» Der frühere Nati-Trainer glaubt also durchaus, dass Super-League-Teams in Zukunft europäisch wieder für Furore sorgen können.
«Jeder einzelne Punktgewinn ist irrsinnig»
Die Tendenz ist allerdings, dass die Champions-League-Sterne für Schweizer Klubs immer weiter in die Ferne rücken. «Wir sind grundsätzlich auch näher an der Conference League als an der Europa League», sagt der blue Sport Experte.
Und weiter: «Es kommt aber auch immer auf die Auslosung an. Der FCZ hat eine ganz schwere Gruppe erwischt, da hätte jeder Schweizer Verein Probleme gehabt. In dieser Gruppe ist jeder einzelne Punktgewinn irrsinnig, das wusste man schon im Vorhinein.»
Basel dagegen hat in der Conference League eine viel einfachere Gruppe und so überrascht es auch nicht, dass jetzt nur noch der FCB intakte Chancen hat, um europäisch zu überwintern. Fringer: «Der FCZ hat eine schwere Gruppe und ist nicht richtig bereit. Im Moment kommt da alles zusammen und das macht das Bild sehr negativ für den Schweizer Fussball.»