Lange war unklar, weshalb Bo Henriksen am Donnerstag beim 0:0 gegen Basel die Rote Karte sah. Auch der FCZ-Trainer selbst konnte es sich nicht erklären. Neue Videoaufnahmen bringen nun Licht ins Dunkel.
Verdutzt schaute Bo Henriksen den vierten Offiziellen an, nachdem er von Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Rote Karte gezeigt bekommen hatte. «Ich?», fragte Henriksen noch einmal nach, bevor er sich sichtlich irritiert auf die Tribüne setzte. Tatsächlich war in den TV-Aufnahmen nicht wirklich ersichtlich, weshalb der Däne auf die Tribüne geschickt wurde.
Doch nun sind neue Bilder aufgetaucht. Und die zeigen, dass Henriksen doch etwas energischer auf die Unparteiischen einredete als zunächst angenommen. Nach einem nicht gepfiffenen Foul an Bledian Krasniqi verliess der FCZ-Trainer seine Coaching-Zone, fuchtelte mit den Armen und beschwerte sich lautstark bei den Schiedsrichtern. Dann ging Henriksen auf den vierten Offiziellen zu und rempelte ihn an (s. Video oben).
Im Regelbuch des International Football Association Board (Ifab) steht: «Des Feldes verwiesen wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen: (...) absichtliches Verlassen der eigenen technischen Zone, um: (...) gegenüber einem Spieloffiziellen zu protestieren oder sich bei diesem zu beschweren.» Folglich geht die Rote Karte auch absolut in Ordnung.
Henriksen: «Das habe ich noch nie gesehen»
Im Interview mit blue Sport schilderte Henriksen seine Sicht der Dinge nach dem Spiel wie folgt: «Einer unserer Spieler lag mit einer Kopfverletzung am Boden. Deshalb wollte ich dem Schiedsrichter sagen, dass er das Spiel unterbrechen muss. Aber er liess weiterlaufen, also bin ich zu ihm (zum vierten Offiziellen, d. Red.) gegangen, habe ein bisschen mit ihm geredet und wollte ihn umarmen.»
Dass es dafür eine Rote Karte gibt, kann der 47-Jährige nicht verstehen. «Ich bin seit 17 Jahren Trainer und bin immer gut mit den Schiedsrichtern ausgekommen. (...) Das ist verrückt. Das habe ich in meinen 17 Jahren als Trainer noch nie gesehen.» Mit einer Sperre wird Henriksen dennoch rechnen müssen.