Admir Mehmedi wird neuer blue Sport Experte für die Super League. Im Interview spricht der Ex-Nati-Star über die Vorfreude auf den neuen Job, seine kurze Zeit als Sportchef in Schaffhausen und den frühen Rücktritt.
Admir Mehmedi, Sie sind neuer Fussball-Experte bei blue Sport. Wie ist es dazu gekommen?
Ich wurde nach dem Ende der letzten Saison kontaktiert und gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich hatte ja schon zwei-, dreimal das Vergnügen, als Gast bei blue Sport zu sein. Das hat mir sehr viel Spass gemacht. So haben wir dann auch schnell zueinander gefunden.
Was können die TV-Zuschauer von Ihnen erwarten?
Ich durfte den Fussball lange als Spieler erleben und kann eine andere Perspektive zeigen, vom Innenleben einer Mannschaft beispielsweise. Ich werde versuchen, authentische Analysen zu machen und stets sagen, wie ich die Dinge sehe.
Was erwarten Sie selbst vom neuen Job?
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und darauf, die Spiele aus meiner Sicht zu analysieren. Nachdem ich jahrelang auf dem Platz war, wird es jetzt spannend für mich, die andere Seite zu sehen.
Letzte Saison wurden Sie im Winter als Sportchef des FC Schaffhausen engagiert. Sie konnten den abstiegsbedrohten FCS retten, nach weniger als sechs Monaten ging die Zusammenarbeit aber schon wieder zu Ende. Wie ist das abgelaufen?
Zunächst einmal bin ich extrem dankbar, dass man mir diese schwierige Aufgabe im Winter anvertraut hatte. Ich glaube, wir konnten es im Team sehr gut lösen. Nach der Saison sind wir dann zusammengesessen und haben die Dinge besprochen. Jeder hat gesagt, was er sich genau vorstellt. Am Ende musste ich eine Entscheidung treffen und habe entschieden, zu gehen.
War es denn schon zu Beginn absehbar, dass das Engagement nur bis zum Saisonende gehen könnte?
Ich habe die Herausforderung im Winter bewusst angenommen, denn ich wollte diese schwierige Challenge – den FC Schaffhausen aus dem Tabellenkeller zu führen – unbedingt meistern. Nach der Saison haben wir dann herausgefunden, was die Vorstellungen des Klubs für die Zukunft sind und wie ich die Dinge sehe. Dann ist es so gekommen, wie es gekommen ist. Aber ich bin dankbar für die Erfahrung, es war eine sehr schöne Zeit.
Können Sie sich vorstellen, künftig noch einmal als Sportchef zu arbeiten?
Ja, definitiv. Ich konnte jetzt eine erste Erfahrung machen und es hat mir extrem viel Spass gemacht. Entsprechend kann ich mir sehr gut vorstellen, wieder als Sportchef zu arbeiten. Aber ich bin auch an der Trainerlizenz dran. Man entwickelt sich und bildet sich stets weiter. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Wie haben Sie als ehemaliger Nati-Spieler die EM erlebt?
Ich habe natürlich mitgefiebert, wie alle anderen in der Schweiz auch. Im Viertelfinal gegen England war ich im Stadion, habe gezittert und war dann sehr traurig, als wir ausgeschieden sind.
Sie sind vor einem Jahr mit 32 Jahren zurückgetreten. Vermissen Sie das Leben als Fussballprofi?
Um ehrlich zu sein: Nicht wirklich. Ich wollte immer dann aufhören, wenn ich es selbst entscheiden kann. Und nicht zum Rücktritt gedrängt werden. Das Einzige, was ich vermisse, ist die Kabine. Wo man es mit den Mitspielern lustig hat und auch mal den einen oder anderen Spruch hört. Aber generell auf dem Platz zu stehen, vermisse ich weniger. Es war der richtige Entscheid, aufzuhören.
Zurück zu Ihrem neuen Job als blue Sport Experte. Sie haben selber 84 Spiele in der Super League gemacht, das letzte ist aber schon 13 Jahre her. Wie haben Sie in den letzten Jahren auf den Schweizer Fussball geblickt? Haben Sie die Super League überhaupt verfolgt?
Ich habe auch im Ausland immer die Resultate nachgeguckt und auch das eine oder andere Spiel geschaut. Seit einem Jahr natürlich noch intensiver, ich war auch bei einigen Spielen live im Stadion.
Am Wochenende startet die neue Saison. Wer wird Meister?
YB wird sicher zu den Meisterkandidaten gehören, aber es ist noch zu früh für eine Prognose.