Fernduelle um Europacup-Plätze Ist der 3. Platz am Ende wertvoller als Rang 2?

Tobias Benz

24.5.2025

Servette (Bild: Keigo Tsunemoto) und Christian Fassnachts YB kämpfen im Fernduell um Rang 2.
Servette (Bild: Keigo Tsunemoto) und Christian Fassnachts YB kämpfen im Fernduell um Rang 2.
Keystone

Die Meister-Entscheidung in der Super League ist gefallen. Im Kampf um die Europacup-Plätze ist vor der letzten Runde aber noch vieles offen. Ist am Ende Rang 3 sogar wertvoller als Rang 2?

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Tobias Benz, Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nächste Saison werden fünf Schweizer Teams im Europacup starten können.
  • Meister Basel steht schon sicher in einer europäischen Ligaphase. Reicht es nicht für die Champions League, spielt der FCB in der Europa League.
  • Sollte Basel auch noch Cupsieger werden, würde der Drittplatzierte der Super League mindestens in der Ligaphase der Conference League stehen. Der Zweite dagegen geht im schlimmsten Fall leer aus.

Am Samstag kommt es in der Championship Group zum grossen Showdown. Wer spielt nächste Saison europäisch? Und welches Team muss in den sauren Apfel beissen?

Der FC Basel hat den Meistertitel bereits eingetütet und wird in den Playoffs zur Champions League starten können. Scheitern die Basler da, bleibt ihnen das Trostpflaster Europa League.

Im Fernduell kämpfen Servette und YB um Platz 2. Die Genfer haben zwei Punkte Vorsprung auf YB und können zuhause gegen Lausanne spielen. Die Berner müssen in Lugano gewinnen und auf einen Ausrutscher von Servette hoffen, um Rang 2 noch zu erreichen.

Platz 3 unter Umständen sogar wertvoller

Der Zweiplatzierte darf dann wie der FCB von der Champions League träumen, muss dafür in der Quali aber drei Runden überstehen. Und so ist am Ende des Tages vielleicht der Drittplatzierte der glücklichere: Denn wenn Basel auch noch den Cup holt, erntet der Dritte der Super League den Playoff-Platz in der Europa League. Bei einer Niederlage würde immer noch der Platz in der Ligaphase der Conference League bleiben. Der Vizemeister hat einen solchen Fixplatz in einer Ligaphase nicht auf sicher.

Sollte Basel den Cupfinal verlieren, würde logischerweise Cupsieger Biel aus der Promotion League im Europacup (Europa League oder Conference League, siehe weiter unten) spielen können. Der Dritte der Super League würde dann in der 2. Quali-Runde zur Europa League einsteigen.

Hinter dem Spitzentrio streiten sich die drei FCLs um Platz 4, der zur Conference-League-Quali berechtigt. Lugano hat mit einem Punkt Vorsprung auf Lausanne und Luzern die Vorteile auf seiner Seite und alles in der eigenen Hand. Klappt es aber nicht mit einem Sieg gegen YB, könnte Lausanne (auswärts gegen Servette) oder Luzern (auswärts gegen Basel) profitieren. Gewinnt Basel den Cup, kann sich auch der Fünftplatzierte über den Einzug in die Conference-League-Quali (2. Runde) freuen.


Zu kompliziert? Das Wichtigste im Überblick:

Der Weg des Schweizer Meisters

  • Der FC Basel, Schweizer Meister der Saison 2024/25, ist für die Playoffs der Champions League zugelassen und muss ein Duell (Hin- und Rückspiel) gewinnen, um in die Ligaphase einzuziehen.
  • Bei einem Ausscheiden ist der FCB automatisch für die Ligaphase der Europa League qualifiziert.

Der Weg des Vizemeisters

  • Der Vizemeister der Saison 2024/25 tritt in der zweiten Qualifikationsrunde (Q2) der Champions League an. Er muss drei Runden (Q2, Q3 und Playoffs) – alle mit Hin- und Rückspiel – überstehen, um sich für die Ligaphase zu qualifizieren.
  • Sollte er zuerst in Q2 gewinnen, aber danach entweder in Q3 oder in den Playoffs verlieren, qualifiziert er sich automatisch für die Ligaphase der Europa League.
  • Sollte er bereits in Q2 verlieren, landet er in Q3 der Europa League und muss erneut zwei Runden gewinnen (Q3 und die Playoffs), um in die Ligaphase der Europa League einzuziehen.
  • Gelingt ein Sieg in Q3 der Europa League, aber das Playoff geht verloren, so ist er automatisch für die Ligaphase der Conference League qualifiziert.
  • Geht auch Q3 in der Europa League verloren, ist er zumindest noch für die Playoffs der Conference League qualifiziert.
  • Dort geht es dann um das europäische Überleben. Ein Sieg reicht für die Ligaphase der Conference League, mit einer weiteren Niederlage wäre das europäische Abenteuer vorbei.

Der Weg des Cupsiegers

  • Der Schweizer Cupsieger ist für die Playoffs der Europa League zugelassen. Mit einem Sieg ist der Einzug in die Ligaphase der Europa League garantiert.
  • Eine Niederlage führt zur automatischen Qualifikation für die Ligaphase der Conference League.

Der Weg des Drittplatzierten

  • Der Drittplatzierte der Saison 2024/25 tritt in Q2 der Europa League an. Er muss drei Runden überstehen (Q2, Q3 und die Playoffs), um sich für die Ligaphase der Europa League zu qualifizieren. 
  • Schafft er es bis in die Playoffs, verliert diese aber, so ist er automatisch für die Ligaphase der Conference League qualifiziert.
  • Gewinnt er Q2, verliert aber in Q3, so kämpft er in den Playoffs der Conference League um das europäische Überleben.
  • Eine Niederlage in Q2 der Europa League hätte zur Folge, dass er in Q3 der Conference League antreten müsste, wo er zwei weitere Runden für den Einzug in die Ligaphase der Conference League benötigt (Q3 und die Playoffs). Eine Niederlage in einem dieser beiden Duelle und das europäische Abenteuer wäre beendet.

Der Weg des Viertplatzierten

  • Der Viertplatzierte der Saison 2024/25 tritt in Q2 der Conference League an. 
  • Hier gilt von Beginn weg: Verlieren verboten. Für den Einzug in die Ligaphase der Conference League sind drei Runden zu überstehen (Q2, Q3 und die Playoffs).

Wie steht es um den FC Biel?

  • Cup-Finalist Biel würde mit einem Sieg gegen Basel nicht nur einen historischen Cupsieg feiern, sondern sich gleichzeitig auch mindestens für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren (siehe «Der Weg des Cupsiegers»).
  • Bei einer Niederlage gegen Basel platzen hingegen auch die europäischen Träume der Seeländer. Denn selbst wenn der FCB nebst dem Cup auch die Meisterschaft gewinnt, ginge Biel leer aus.
  • Das Ticket des Cupsiegers ginge in diesem Fall an den Drittplatzierten der Super League. Dieser wiederum würde sein Ticket an den Viertplatzierten abtreten. Profiteur des letzten Europa-Tickets wäre dann der Fünftplatzierte der Liga und nicht der unterlegene Cup-Finalist.

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