«Druck auf Trainer und Spieler ist grösser» Ist der neue Modus schuld an der Rot-Flut in der Super League? 

Von Michael Wegmann

19.2.2024

Hier zeigt Stefan Horisberger Rot.
Hier zeigt Stefan Horisberger Rot.
KEYSTONE

In den letzten 12 Partien der Super League setzte es gleich elf Platzverweise ab. Pascal Erlachner, Schiedsrichter-Experte von blue Sport, nennt mögliche Gründe.

Von Michael Wegmann

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • 11 Platzverweise in den letzten 12 Partien der Super League. Alles nur Zufall?
  • Eventuell schon, sagt Schiri-Experte Pascal Erlachner, «vielleicht liegt es aber auch am neuen Modus. Mit der Einführung des Strichs ist der Druck gross geworden.»

Rot-Alarm in der Super League titelte blue Sport nach der 23. Runde vor einer Woche. An jenem Wochenende wurden gleich sechs Spieler mit Rot vom Platz gestellt. 

Eine Woche später sieht's nicht viel weniger farbenfroh aus. Niklas Gunnarsson von Yverdon, YB-Verteidiger Lewin Blum und Luganos Regisseur Anto Grgic sehen direkt Rot – Mattia Zanotti vom FC St. Gallen und Dirk Abels von GC Gelb-Rot. 

Gleich fünf Akteuere müssen vorzeitig unter die Dusche. Macht 11 (!) Platzverweise in den letzten 12 Partien.

Der VAR hat laut Statistik keinen Einfluss

Ist die Häufung dieser Roten Karten nur Zufall? «Vielleicht», sagt der ehemalige Super-League-Schiedsrichter und heutige Schiri-Experte von blue Sport Pascal Erlachner, «es hat schon in früheren Saisons immer wieder Phasen von kartenreicheren Partien gegeben.» 

Der ehemalige Schiedsrichter und heutiger Experte Pascal Erlachner.
Der ehemalige Schiedsrichter und heutiger Experte Pascal Erlachner.

Die Einführung des VAR würde sicher auch dazu beitragen, dass mehr Karten gezeigt würden, so Erlachner weiter. «In den Zeiten vor dem VAR wurden mit Sicherheit einige grobe Fouls mit offener Sohle verpasst.» Laut Statistik übt der VAR aber einen kleineren Einfluss auf die Anzahl der Roten Karten aus, als man annehmen könnte. Vier der fünf Saisons mit den meisten Platzverweisen seit Einführung der Super League in der Saison 2003/04 stammen aus der Vor-VAR-Zeit.

«Der Druck im Strichkampf spitzt sich zu»

Und dennoch ist die Anhäufung der Roten Karten in den letzten Tag augenscheinlich. Erlachner könnte sich auch einen weiteren Grund vorstellen: «Mit dem neuen Modus sind bis zur Trennung der Liga nur noch acht Runden zu spielen. Der Strichkampf spitzt sich zu. Alle reden vom Strich – der Druck auf Trainer und Spieler ist gross und wird nicht kleiner.»

Rot-Alarm in der Super League. Alles nur Zufall oder trägt der Druck im Strichkampf schuld? Die nächsten Runden werden es zeigen.

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