Für blue Sport öffnet Ex-Nati-Star und Lausanne-Trainer Ludovic Magnin die Tür zu seinem Elternhaus und zeigt sein Kinderzimmer. Dabei wird viel geredet und noch mehr gelacht. Kein Wunder, denn Papi Jean-Claude ist genau so ein Original wie sein Sohn.
05.12.2024, 16:25
05.12.2024, 16:29
Michael Wegmann
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Ex-Nati-Star und Lausanne-Trainer Ludovic Magnin zeigt blue Sport sein Elternhaus in Echallens VD.
- Die Decke und die Wände seien voller Poster gewesen, sagt Magnin. Als blue Sport ihn bittet auf sein Kinderbett zu sitzen, fragt er lachend zurück: «Seid ihr gut versichert, falls es bricht?»
- Beim Gespräch mit seinem Vater wird schnell klar: Hier ist der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen. Es wird diskutiert und gelacht, immer mit einer Prise Humor.
- «Das Schönste und Wichtigste in meiner Kindheit war, dass ich ein Elternhaus gehabt habe, wo man extrem viel gelacht hat», sagt Magnin.
Mit Ludovic Magnin (45) wird's nie langweilig. Witzig. Charismatisch. Direkt. Emotional. So war er jahrelang als Spieler, so ist er auch als Trainer.
Doch auch wenn der 62-fache Natispieler sein Herz quasi auf der Zunge trägt und viel von sich preisgibt, sein Privatleben hält er so weit es geht immer privat.
Für blue Sport macht er eine Ausnahme und zeigt sein Elternhaus in Echallens VD. Hier ist er aufgewachsen, hier hat er für die Schule gelernt, mit seinem jüngeren Bruder gekickt und gezofft und von einer Karriere als Fussballer geträumt. Wobei sein Kindheitstraum kleiner war, als was er schlussendlich im Fussball alles erreicht hat: Magnin ist deutscher Meister und Cupsieger mit Bremen, deutscher Meister mit Stuttgart, vierfacher Endrundenteilnehmer mit der Nati, Cupsieger-Trainer beim FCZ und Aufstiegs-Trainer mit Lausanne.
«Ludo war ein vorbildlicher Schüler, hatte nie Probleme»
Magnin sitzt auf seinem Kinderbett und erinnert sich: «Hier habe ich davon geträumt, für Lausanne zu spielen. Aber ich habe es nie geschafft. Es ist eine Narbe, dass ich in meinem Verein nie zeigen durfte, was ich konnte. Mit der Unterschrift als Trainer in Lausanne ist diese Narbe ein wenig kleiner geworden.»
Auch wenn er mit den Jahren ruhiger geworden ist, an der Seitenlinie ist Magnin noch immer schwer zu überhören. Fühlt er sich und sein Team ungerecht behandelt, wird er laut und emotional. Als Schüler sei er ein vorbildlicher Junge gewesen, verrät sein Vater Jean-Claude: «Ludo hat in der Schule nie Probleme gemacht. Daneben hat er immer Fussball gespielt. Und auch dabei war er nicht besonders emotional.» Ludovics Mutter Isabelle sitzt daneben am Esstisch und nickt zustimmend. Ins Bild will sie lieber nicht. Das Rampenlicht überlässt sie gerne den zwei Männern.
«Redet mein Vater von meinem Team, bin ich schnell weg»
Jean-Claude, einst auch Fussballer und Trainer auf hohem Amateurniveau und im Waadtland eine kleine Berühmtheit, hat kein Problem mit Kameras. Er sagt: «Der Ehrgeiz und den absoluten Siegeswillen hat Ludo von mir. Wir sind stolz auf ihn. Eine bessere Karriere als Fussballer kann man nicht machen.»
Und als Trainer? Jean-Claude meint: «Im Grossen und Ganzen bin ich mit ihm zufrieden. Mit wenigen Ausnahmen, wo ich jeweils anderer Meinung bin...» Gelächter. Ludovic unterbricht: «Wenn mein Vater von meiner Mannschaft beginnt zu reden, bin ich schnell im Auto und fahre heim.» Erneut Gelächter. Ludovic: «Das Schönste und Wichtigste in meiner Kindheit war, dass ich ein Elternhaus gehabt habe, wo man extrem viel gelacht hat.»
«Jetzt wisst ihr, weshalb ich eine so grosse ‹Schnurre› habe»
Lustig ist es auch an diesem Nachmittag. Als Ludovic zum vierten Mal klingeln und ‹Hallo sagen› muss, meint er zu seinem Vater: «Jetzt habe ich dir bald für das ganze neue Jahr hallo gesagt.» Und als Jean-Claude nach den fussballerischen Unterschieden zwischen ihm und seinem Sohn gefragt wird, meint er schelmisch: «Ich habe mit zwei Füssen gespielt. Beidfüssig zu sein, ist wichtig...» Immerhin fügt er noch an: «Er hatte nur einen Fuss, aber der war besser als meine beiden zusammen.»
Fazit Ludovic Magnin zu blue Sport nach dem gemeinsamen Besuch in seinem Elternhaus. «Jetzt wisst ihr, weshalb ich so eine grosse ‹Schnurre› habe.» Oder anders gesagt: witzig, charismatisch, direkt.
