Timo Schultz ist der neue Hoffnungsträger an der Seitenlinie des FC Basel. Bei seiner Vorstellung verrät der 45-Jährige, wieso er in die Schweiz wechselt und was ihn von Vorgänger Heiko Vogel unterscheidet.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Am Mittwoch trifft der neue FCB-Coach Timo Schultz erstmals auf seine neuen Spieler. Die Vorfreude ist dem Deutschen anzumerken.
- Schultz streicht die wichtige Rolle von Landsmann und Sportdirektor Heiko Vogel heraus. Eine Sache will er aber anders handhaben als sein Vorgänger.
- Dass der Deutsche ab sofort von seiner Familie getrennt ist, sieht er nicht als grossen Nachteil.
Für FCB-Interimstrainer Heiko Vogel ist die Suche nach dem eigenen Nachfolger beendet. Ab sofort kann er das Coaching Landsmann Timo Schultz überlassen und sich auf seine Aufgaben als Sportdirektor konzentrieren. «Das fällt mir überhaupt nicht schwer. Ich habe die Zeit genossen, aber ich habe gewusst, dass es eine Interimszeit ist», sagt Vogel auf seinen Rückzug von der Trainerbank angesprochen. «Jetzt freue ich mich auf die Kernaufgabe, für die ich eigentlich geholt worden bin.»
Wehmut verspürt Vogel keine. Vielleicht auch, weil er von Schultz restlos überzeugt ist. «Ich habe aus Trainersicht sehr viele positive, interessante Ansätze gesehen, die vielleicht nicht alltäglich sind. Neue Impulse, die vielleicht der Mannschaft guttun», schwärmt Vogel und fügt an: «Insofern hat er unglaublich viele Aspekte auf sich vereint, die die Entscheidung sehr einfach gemacht haben.»
«Ich bin hier, weil ich bleiben möchte»
Dem neuen Hoffnungsträger fällt die Entscheidung für den FCB ebenfalls leicht. «Toller Verein, tolle Stadt. Wahnsinnige Möglichkeiten, glaube ich, und eine riesige Chance im Verein etwas zu erreichen hier beim grössten Verein in der Schweiz – mit einer tollen Mannschaft und der Aussicht auf sportlichen Erfolg», erklärt Schultz im Interview mit blue Sport.
Für seine neue Aufgabe lässt er Heimat und Familie zurück. «Ich bin hier, weil ich auch hier bleiben möchte. Ich will mit dem FC Basel Erfolg haben und letztendlich spielt es keine Rolle, ob du in Deutschland oder in der Schweiz bist», macht der ehemalige Spieler und Trainer von St.Pauli klar und sieht viel Potenzial: «Wenn du vom Projekt überzeugt bist, dann solltest du das als Trainer annehmen. Es gibt nicht viel spannendere Projekte als der FC Basel.»
Schultz bekommt auch im nördlichen Nachbarland ziemlich genau mit, was rund um den FCB abläuft, wie er selbst sagt: «Es ist schon so, dass man den Schweizer Fussball in Deutschland wahrnimmt. Gerade international hat der FC Basel letztes Jahr natürlich für Furore gesorgt und dementsprechend ist man schon informiert gewesen.»
Ein grosser Unterschied zum Vorgänger
Bescheid weiss Schultz auch über Vorgänger Heiko Vogel – und dessen teils harschen Kritik an den Schiedsrichtern. «Das habe ich tatsächlich intern angekündigt. Das ist der grösste Punkt, der sich verändern wird. In vielen Sachen sind sich Heiko und ich sehr ähnlich, mit dem Schiedsrichter werde ich mich aber nicht anlegen.»
Zugleich streicht der Neo-Coach die grosse Bedeutung Vogels und dessen Unterstützung heraus. «Ich bin froh, dass ich ihn an meiner Seite habe. Er ist jemand, der den Schweizer Fussball und die Mannschaft sehr gut kennt, auch in Stresssituationen. Von daher wäre ich blöd, wenn ich seine Tipps nicht annehmen würde.»
Am Mittwoch trifft Schultz erstmals auf seine neuen Schützlinge und die Vorfreude ist gross: «Es ist immer was Schönes, neue Jungs kennenzulernen, mit der Mannschaft zu starten. Das hat jetzt nichts damit zu tun, ob es in der Schweiz, in Deutschland oder sonst wo ist.»
Selbst der ungewohnten Distanz zur Familie, die zumindest vorerst in Hamburg bleibt, gewinnt der 45-Jährige Positives ab. «Dann habe ich hier mehr Zeit für den FC Basel», sagt Schultz mit einem Grinsen im Gesicht und fügt an: «Das gehört zu meinem Job dazu. Das wussten wir ja als Familie vorher. Meine Kinder sind auch schon gross und können auch schon selbständig herreisen, meine Frau sowieso. Von dem her sehe ich das nicht als grossen Nachteil.»