Beim FC Luzern hängt der Haussegen weiter schief. Nachdem sich Liga-Boss Studhalter mit Vorwürfen konfrontiert sah, die auf seine Zeit als FCL-Präsident zurückgehen, leitet er rechtliche Schritte ein.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Liga-Boss Philipp Studhalter sieht sich mit Vorwürfen aus seiner Amtszeit beim FC Luzern konfrontiert.
- Er wird beschuldigt, in Sachen der Stadion-Aktien widerrechtlich gehandelt zu haben.
- Studhalter weist die Anschuldigungen von sich. «Ich hatte mit dieser Aktien-Übertragung nichts zu tun.»
Aus sportlicher Sicht läuft es beim FC Luzern. Nach neun Spieltagen liegen die Luzerner auf Rang fünf, auf Leader Zürich fehlen vier Punkte. Abseits des Spielgeschehens herrscht beim FCL dicke Luft.
Die Stadt Luzern hat rechtliche Schritte für den vorzeitigen Heimfall der Swissporarena eingeleitet. Die Arena ist im Besitz der Stadion Luzern AG, bei welcher Bernhard Alpstaeg Verwaltungspräsident ist. Nachdem die Stadt Luzern über ihr Vorgehen informierte, meldete sich auch die FCL-Holding AG. Sie betonte, dass ihr vorgesehenes Vorkaufsrecht an den Stadion-Aktien «vereitelt» worden sei.
Ex-FCL-Präsi Studhalter erstattet Anzeige wegen Ehrverletzung
Somit gerät auch Philipp Studhalter ins Visier der Anschuldigungen. Er amtet als Präsident des Komitees der Swiss Football League, davor hatte er beim FC Luzern dieselbe Funktion inne. Im Gespräch mit «Nau» reagiert Studhalter auf die Vorwürfe, die auf seine Zeit als FCL-Präsident zurückgehen: «Ich werde Ursula Engelberger (Verwaltungsrätin des FC Luzern, d.Red.) strafrechtlich wegen Ehrverletzung anzeigen.»
Hintergrund: Studhalter leitet gegen Verwaltungsrätin Engelberger rechtliche Schritte ein, nachdem sie und der FC Luzern ihm vorgeworfen hatten, er und Bernhard Alpstaeg hätten den FCL bewusst getäuscht, als die Aktienmehrheit an der Stadion Luzern AG an Alpstaeg überging. Konkreter sagte Engelberger: «Es ist soweit gegangen, dass Studhalter dem Verwaltungsrat der Holding bewusst falsche Informationen vorlegte und betonte, die Holding hätte kein Kaufrecht.»
Studhalter: «Ich kann mir nichts vorwerfen»
Von einer bewussten Täuschung will Studhalter aber nichts wissen. «Ich kann mir in diesem Falle beim besten Willen nichts vorwerfen», sagt Studhalter über die Vorwürfe. «Das ist inakzeptabel. Mir ist es immer darum gegangen, dass der FCL weiterkommt und grösser wird. Jetzt von unhaltbaren strafrechtlichen Vorwürfen gegen mich zu hören, verletzt mich sehr.»
Studhalter habe den Verwaltungsrat mit einer E-Mail im September 2019 «umfassend» informiert. Es sei zu zwei Rückfragen gekommen, auf die der damalige Präsident antwortete. «Danach habe ich nichts mehr gehört. Es hat auch kein Verwaltungsrat verlangt, dass wir das Thema Stadionaktien in der nächsten Sitzung traktandieren.» Es habe nie Absichten gegeben, dass der FC Luzern die Stadion-Mehrheit kauft.
«Ich will, dass der FCL vorankommt», betont Studhalter und fügt an: «Gleichzeitig kann ich diese unhaltbaren, unbegründeten Vorwürfe, ich hätte illegal gehandelt, nicht stehen lassen. Ich habe mich nie instrumentalisieren lassen und mich stets für den FCL eingesetzt. Deshalb muss ich mich wehren und meine Ehre verteidigen.» Somit geht der Zoff beim FC Luzern in die nächste Runde.