Vero Salatic zur GC-Krise «Man hofft immer, dass es besser kommt – aber jedes Jahr gleicht dem anderen»

Von Patrick Lämmle

23.9.2023

Vero Salatic spricht über die harzige Entwicklung bei GC

Vero Salatic spricht über die harzige Entwicklung bei GC

Veroljub Salatic hat seine Profi-Karriere 2003 bei GC lanciert und 2020 auch beendet, insgesamt hat der 37-Jährige elfeinhalb Jahre für die Hoppers gespielt. Macht er sich nach dem verkorksten Saisonstart Sorgen um seinen einstigen Arbeitgeber?

22.09.2023

Veroljub Salatic hat seine Profi-Karriere 2003 bei GC lanciert und 2020 auch beendet. Dazwischen hat er den Verein mal verlassen, insgesamt hat der 37-Jährige aber elfeinhalb Jahre für die Hoppers gespielt. Macht er sich nach dem verkorksten Saisonstart Sorgen um GC?

Von Patrick Lämmle

Der Start in die Saison ist GC eigentlich ganz gut geglückt. Nach dem 3:1-Sieg gegen Basel am 3. Spieltag hatte GC vier Punkte auf dem Konto. Doch danach folgten drei Niederlagen in der Liga und eine 0:3-Klatsche im Cup gegen Challengeligist Sion. blue News spricht mit GC-Legende Vero Salatic über die Entwicklung beim taumelnden Rekordmeister.

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Vero Salatic, wie sehen Sie die Entwicklung von GC in den letzten Jahren?

Mit dem Kauf oder Verkauf des Vereins hat sich vieles geändert. Die Identifikationsfiguren sind etwas ausgeblieben. Zwar hat man mit Amir Abrashi eine Person, die Erfolg hatte mit dem Verein, die länger für den Verein spielen konnte. Aber das Gerüst fehlt mir. Man weiss nicht, wie es weitergeht. Man hofft immer, dass es besser kommt. Aber jedes Jahr gleicht dem anderen.

Bruno Berner kritisiert, dass sein Team «herzlos» spielt. Was sind die Gründe dafür?

Grundsätzlich geht es um Einstellung. Es ist eine reine Einstellungs-Sache. Wenn ich das Trikot von GC oder einem anderen Verein anlege, spielt es nicht unbedingt eine Rolle. Es geht um die Einstellung, dass du deine Arbeit auch erledigen willst und so gut wie möglich. Das Herz ist immer so eine Sache. Du kannst nicht zehn GC-Buben auf dem Platz haben, die das Herz am richtigen Fleck haben. Aber ich glaube, Berner meinte, dass zwei, drei Spieler fehlen, die eine Vergangenheit hatten um Abrashi herum, die auch etwas geleistet haben, die Erfolg hatten, die wissen, was es alles braucht. Und das andere ist für mich einfach eine reine Einstellungssache.

Hat GC zu viele wichtige Spieler ziehen lassen?

Du kannst es sehen, wie du es willst. Du darfst keine Angst vor Veränderungen haben. Veränderungen braucht es immer. Frisches Blut braucht es, damit du Erfolg hast. Es geht auch darum, welche Spieler du holst. Holst du die richtigen? Jeder Transfer ist natürlich 50-50. Verhebt der Spieler oder nicht? Selbst wenn er aus der Schweiz kommt, kann er für den Verein gleich gut spielen wie für den anderen Verein? Oder aus dem Ausland, kann er sich akklimatisieren? Da hatten wir in der Vergangenheit mit den Südamerikanern immer wieder ein Problem. Obwohl das geniale Fussballer sind, konnten sie sich nicht einleben und die Leistung nicht bringen.

Ich sage nochmal, die Spieler, die kommen, müssen eine gewisse Leidenschaft und eine rechte Einstellung bringen. Neben dem, dass sie Talent haben, neben dem, dass sie gut sind. Und speziell in diesen Situationen, wenn es mal nicht geht, dann zeigt es sich natürlich, was für einen Spieler ich da überhaupt geholt habe.

Wie fest sitzt Bruno Berner bei GC im Sattel?

Ich glaube nicht, dass Bruno Berner angeschossen ist. Im Gegenteil, man muss ihm Zeit geben. Du kannst auch nicht einen Spieler von heute auf morgen verändern. Es ist ein Prozess, den man durchführt, in dem man die Mannschaft formt. Dann liegt es natürlich auch an den Spielern, dass sie wirklich effektiv auf den Platz gehen und den Match gewinnen wollen. Da spielt eigentlich gar keine Rolle, was du in den letzten zehn Spielen gemacht hast. Ob du alles gewonnen hast, jeder Match beginnt bekanntlich bei 0:0. Dann geht es wirklich darum, die Mentalität anzubringen, dass es ein Match ist, den du gewinnen solltest.

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