Nach zweimaliger Verschiebung wird am Mittwoch das Spiel zwischen Winterthur und Servette nachgeholt (ab 18.30 Uhr live auf blue Sport). Möglich, dass Servettes Neuzugang Kevin Mbabu dabei sein Debüt geben wird.
Er freue sich, zum Klub zurückzukehren, bei dem er alles gelernt habe, sagte Mbabu an der Medienkonferenz, die anlässlich seiner Vorstellung angesetzt worden war. Die Rückkehr zu Servette erfolgt ziemlich genau zehn Jahre nach seinem Abgang. Der damals 17-Jährige hatte erst ein Spiel für die erste Mannschaft der Genfer bestritten: Bei der 0:1-Niederlage gegen Lausanne-Sport wurde in der 66. Minute eingewechselt.
Im Januar 2013 folgte er dem Ruf aus England. Bei Newcastle United spielte er vorerst in der U21, ehe er am 26. September 2015 – also genau drei Jahre nach seinem ersten Einsatz für Servette – das Debüt in der Premier League gab. Es sollten nur noch zwei weitere Ligaspiele hinzukommen. 2016 wechselte er zu YB, um seiner ins Stocken geratenen Karriere neuen Schwung zu verliehen. Dies gelang ihm. Er wurde zum Stammspieler und gewann 2018 und 2019 mit den Bernern den Meistertitel.
Diese Zeit habe er in bester Erinnerung, sagte Mbabu. Daher sei er auch nicht auf das Interesse eines anderen Schweizer Vereins eingegangen, das in den letzten Wochen an ihn getragen wurde. «Es handelte sich um den grossen Rivalen der Young Boys. Aufgrund meiner Geschichte mit YB konnte ich dort nicht zusagen.» Auf die Frage, ob es der FC Basel gewesen sei, antwortete Mbabu. «Wir wissen alle, wer in der Schweiz der grösste Konkurrent von YB ist.»
Auch die Nati im Kopf
Daher kam das Angebot aus Genf gerade gelegen. Inzwischen befindet sich Mbabu, der bei Servette die Nummer 43 auf dem Rücken tragen wird, in einer ähnlichen Situation wie vor seinem Wechsel zu YB. Nach einer erfolgreichen Zeit bei Wolfsburg, in der sich der Verteidiger zum festen Bestandteil der Nationalmannschaft entwickelt hatte und an jedem Spiel der EM 2021 eingesetzt wurde, folgte der Wechsel zu Fulham. In England konnte er sich aber wiederum nicht durchsetzen. Das hatte zur Folge, dass er im Aufgebot für die WM in Katar nicht berücksichtigt wurde.
Natürlich wolle er sich in Genf auch wieder für die Nati aufdrängen, sagte Mbabu. «Ich hoffe, dass mich Murat bald wieder anruft.» Ihm sei jedoch bewusst, dass er erst beweisen müsse, dass er das nötige Niveau dafür habe. Nach Monaten ohne Spielpraxis – seinen letzten Einsatz hatte Mbabu am 5. November – will der 27-Jährige bei Servette schrittweise zu alter Stärke zurückfinden.
Platz 2 festigen
Dazu verfolgt Mbabu mit Servette grosse Ziele. Das Kader habe das Potenzial, den 2. Platz zu verteidigen, hielt er fest. «Zudem stehen wir im Cup im Viertelfinal.» Dort treffen die Genfer auf den Erstligisten Rotkreuz, die auf dem Papier schwächste im Wettbewerb verbliebene Mannschaft. Wird diese Hürde übersprungen, fehlen noch zwei Siege für den ersten Titel seit 2001. Findet Mbabu tatsächlich zu alter Stärke zurück, könnte er in dieser Hinsicht zum entscheidenden Puzzleteil werden.
Ob Mbabu schon am Mittwoch im Nachtragsspiel auf der Schützenwiese mitmischt, erfährst du ab 18.30 Uhr live auf blue Sport. Anpfiff ist um 18.45 Uhr.