Schiri im Fokus Schättin fliegt nach VAR-Intervention vom Platz – Forte unterstellt «Retourkutsche» 

Syl Battistuzzi

9.2.2025

Forte: «Retourkutsche von den Schiedsrichtern»

Forte: «Retourkutsche von den Schiedsrichtern»

09.02.2025

Winterthurs Tobias Schättin fliegt nach VAR-Intervention noch vor dem Pausenpfiff vom Platz. Der (Fehl-)entscheid von Schiedsrichter Johannes von Mandach ist für FCW-Coach Uli Forte kein Zufall. Er vermutet gar eine Retourkutsche für seine jüngste Schiri-Schelte.

Syl Battistuzzi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine zu Unrecht gezückte Rote Karte gegen Tobias Schättin liess die Emotionen im Lager von Winterthur hochkochen.
  • Trainer Uli Forte, der in der Nachspielzeit ebenfalls die Rote Karte sah, wählte im Interview mit blue Sport harte Worte.
  • Für ihn war der Platzverweis von Schiedsrichter Johannes von Mandach eine «Retourkutsche», nachdem er zuletzt die Unparteiischen öffentlich kritisiert hatte. 

Winterthur zeigt in Luzern einen munteren Auftritt. Das abgeschlagene Schlusslicht ist auswärts gegen die Innerschweizer spielbestimmend. Folgerichtig bringt Christian Gomis die Gäste in Front. Doch lange währt das Glück nicht.

In der 36. Minute legt sich Linksverteidiger Tobias Schättin den Ball im Luzerner Strafraum auf den rechten Fuss, doch gleich zwei FCL-Spieler grätschen rein. Schättin trifft Bung Meng Freimann nach seinem Abschluss am Bein. Freimann bleibt liegen und muss behandelt werden. Im Anschluss muss der 19-jährige Verteidiger verletzt raus. 

Die Szene wird vom VAR überprüft. Und Schiedsrichter von Mandach zeigt Schättin nach Videokonsultation glatt die Rote Karte. Schättin hatte dabei keine Chance, dem Knie von Freimann auszuweichen.

Schättin sieht nach VAR-Intervention Rot

Schättin sieht nach VAR-Intervention Rot

09.02.2025

Erinnerungen an Fall Görtler

Die umstrittene Entscheidung des Unparteiischen erinnert Moderator Gianni Wyler an St. Gallens Lukas Görtler, der für eine ähnliche Aktion ebenfalls vom Platz flog. «Das ist mir genau auch durch den Kopf gegangen. Es ist genau eins zu eins die Görtler-Szene, über die die ganze Fussballschweiz diskutiert hat», stimmt ihm Schiedsrichter-Experte Adrien Jacottet zu.

«Der Spieler spielt den Ball ganz sauber, seine ganze Konzentration gilt nur dem Ball. Nachher gibt es einen unglücklichen Kontakt», so Jacottet. Wenn man nur den Kontakt anschaue, sei es natürlich krass und eine sehr gefährliche Aktion. Der Spieler habe ja auch verletzt ausgewechselt werden müssen, erläutert der 41-Jährige. 

Jacottet hält fest: «Wenn wir aber das Element anschauen, das das Reglement vorgibt, ist keine Absicht dahinter, es ist ein unglücklicher Kontakt. Man hat das nach dem Görtler-Fall genau so instruiert. Wenn ein Schiedsrichter das auf dem Platz sieht und Rot gibt, kann man das so entscheiden. Für eine Intervention ist es für mich allerdings nicht genug. Es ist nicht die richtige Entscheidung, weil es ein Unfall und kein absichtliches und bösartiges Foulspiel ist.»

Forte: «Man darf gewisse Sachen nicht sagen»

Das fragwürdige Urteil macht Winterthur-Trainer Uli Forte, der in der Schlussphase für Reklamieren ebenfalls die Rote Karte sieht, wütend. Erst kürzlich beschwert sich der 50-Jährige und kritisierte: «Wenn die Liga will, dass wir nicht mehr in der Super League sind, dann müssen sie es einfach sagen!»

Nun macht Forte seine Aussagen vom letzten Spiel gegen den FCZ für den Entscheid verantwortlich: «Ich muss die Niederlage auf meine Kappe nehmen. Ich habe letzte Woche Tatsachen angesprochen. Das ist bei ein paar Leuten wahrscheinlich nicht gut angekommen. Der VAR war offenbar der gleiche wie in Yverdon.» Forte weiter: «Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen, sie haben eine wahnsinnige Leistung gezeigt. Weil ich letzte Woche Fakten erzählt habe, waren ein paar Leute verärgert und es gab nun eine Retourkutsche», prangert er an. «Ich muss mich selber hinterfragen – man darf gewisse Sachen nicht sagen», hält Forte mit Blick in Richtung Swiss Football League fest.

Luzern – Winterthur 3:2

Luzern – Winterthur 3:2

Credit Suisse Super League // 23. Runde // Saison 24/25

09.02.2025