Beim Spitzen-Duell zwischen dem FC St.Gallen und Thun kommt es in der zweiten Halbzeit zu einer umstrittenen Szene rund um Thun-Spieler Jan Bamert. Schiri-Experte Pascal Erlachner erklärt den Entscheid von Lukas Fähndrich, keine Rote Karte zu zeigen.
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- Thun-Verteidiger Jan Bamert hat in St.Gallen Glück, dass er für das Wegschlagen des Balles keine zweite gelbe Karte sieht.
- Schiri-Experte Pascal Erlachner erklärt im Studio bei blue Sport den Entscheid von Lukas Fähndrich und findet: «Absolut korrekt.»
- In der Ostschweiz dürfte der Entscheid dennoch sauer aufstossen.
Heisse Szene in St.Gallen: Die 67. Minute tickt gerade aus, da pfeift Schiedsrichter Lukas Fähndrich Freistoss für Grün-Weiss. Kurz nach dem Pfiff drischt Thun-Verteidiger Jan Bamert den Ball auf die Tribüne – sehr zum Ärger des dort sitzenden St.Galler Anhangs.
Das Problem: Bamert ist schon verwarnt, sieht für seine Aktion aber keine zweite gelbe Karte und darf weiterspielen. In der Ostschweiz versteht man die Welt nicht mehr. Der eigentlich gefoulte Vandermersch holt sich wegen Reklamierens gleich selbst den Zettel ab, auch an der Seitenlinie sind die Ostschweizer stinksauer.
Im Studio bei blue Sport analysiert Schiri-Experte Pascal Erlachner die Situation mit etwas kühlerem Kopf – und kommt zum Schluss: «Absolut korrekt.» Der Grund: «Das Kriterium in dieser Situation ist gemäss dem Reglement eben nicht das Wegschlagen des Balles.» Erlachner erklärt, die korrekte Frage, die sich der Schiedsrichter stellen müsse, sei: Verhindert Bamert dadurch das schnelle Ausführen des Freistosses?
Die Antwort gemäss Schiri-Experte: «Es hat ja kein St.Galler den Ball und könnte den Freistoss schnell ausführen. Deshalb ist es absolut korrekt, dass das keine zweite Verwarnung ist.»
Bamert: «Gibt Schiedsrichter, die kein Auge zudrücken»
In der Ostschweiz dürfte man hingegen argumentieren, dass man den Ball nun mal nicht haben kann, wenn er gerade auf dem Weg zum Stadiondach ist. So sieht sich auch Thuns Jan Bamert etwas im Glück.
«Bei dieser Situation, als ich den Ball wegschlage, muss ich ehrlich sagen, dass ich den Pfiff sehr spät höre», erklärt der Abwehrspieler im Interview bei blue Sport und gibt zu: «Vielleicht gibt es da Schiedsrichter, die kein Auge zudrücken und Gelb-Rot geben, dann ist das blöd von mir.»
Bitter für St.Gallen: Die Espen verlieren die Partie am Ende 1:2 und müssen den Leaderthron ausgerechnet an die Gäste aus dem Berner Oberland abgeben.