Am Tag nachdem Heiko Vogel den FC Basel als Interimstrainer zum 2:1-Auswärtssieg über Fiorentina coacht, präsentiert er in der Rolle als Sportchef seinen Nachfolger für die kommende Saison.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Ab kommender Saison wird beim FC Basel Timo Schultz an der Seitenlinie stehen.
- Sportchef und Interimstrainer Heiko Vogel ist überzeugt, dass Schultz perfekt zum FC Basel passt.
- Vogel freut sich darauf, wenn seine Zeit als Interimscoach endet und er sich voll und ganz auf seine Rolle als Sportchef konzentrieren kann.
Timo Schultz heisst ab kommender Saison der Trainer des FC Basel. Just am Tag nach der Sternstunde mit dem Auswärtssieg über die Fiorentina wird der Name publik. Mit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe setzt Basel symbolisch ein Zeichen an die hohen Erwartungen.
Die Weichen des Klubs werden derzeit auf und neben dem Platz gestellt. Heiko Vogel ist in dieser Phase in einer Doppelfunktion gefragt, denn der Sportchef amtet seit der Entlassung von Alex Frei im Februar auch als Interimstrainer. Schultz beerbt also jene Person, die ihn verpflichtet hat.
Die beiden Deutschen, deren Wege sich zuvor nie gekreuzt haben, verbindet ein weiteres Element. Mit Schultz verpflichtet Basel erstmals seit Oktober 2012, als Vogel entlassen wurde, wieder offiziell einen Trainer aus Deutschland.
Vogel war auf Anhieb überzeugt von Schultz
Vogel, der sich ab Sommer wieder auf die Rolle als Sportdirektor konzentrieren wird, spricht von einer Wunschlösung, die er selber eingefädelt hat. Bewerben musste sich Schultz nämlich nicht.
«Ich habe Timo im März erstmals kontaktiert, wir sind zielstrebig und bewusst auf ihn zugegangen», verrät er am Flughafen in Florenz am Freitagmittag vor dem Rückflug nach Basel. «Wir waren dann von der ersten Sekunde an zu 100 Prozent von ihm überzeugt und freuen uns auf die Zusammenarbeit.» Vor den Gesprächen kannten sich die beiden Deutschen noch nicht.
Vogel betont, dass der Neue mit seinem Profil und seiner Erfahrung perfekt zur Mannschaft und der Philosophie des Vereins passe: «Er kann mit jungen Spielern arbeiten, entwickelt sie, ist menschlich kompetent. Zudem stammt er auch aus einem Klub, der von der Fan-Kultur was zu bieten hat.»
«Wenn er meine Hilfe oder meinen Rat braucht, stehe ich gerne zur Verfügung. Aber ich glaube nicht, dass das auf der fachlichen Ebene sein muss», sagt Vogel darauf angesprochen, ob er seinem Nachfolger unterstützend zur Seite stehen werde. Auf das nahende Ende als Interimscoach angesprochen, meint der 47-Jährige: «De facto bin ich froh, wenn nicht nur das Licht am Ende des Tunnels sichtbar ist, sondern wenn das Ende des Tunnels auch erreicht ist.»
Vorfreude und Daumen drücken
Schultz wird in Basel erst nach Saisonende offiziell vorgestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird auch die Zusammensetzung des Staffs samt Assistenten geklärt sein. Der 45-jährige Norddeutsche, der in Basel einen Vertrag bis in den Sommer 2025 unterschrieb, ist hierzulande ein unbeschriebenes Blatt, in Hamburg hingegen kennt man ihn bestens. Er war zuletzt bis Dezember während zweieinhalb Jahren Trainer des FC St. Pauli in der 2. Bundesliga. Davor coachte er verschiedene Nachwuchsmannschaften des Hamburger Kultklubs, bei welchem er auch als Spieler tätig war.
«Wir haben ehrgeizige Ziele und ich verspüre eine grosse Vorfreude, diese ab kommender Saison in Angriff zu nehmen», lässt Schultz per Communiqué ausrichten. Bis dahin drückt er Vogel und seiner künftigen Mannschaft die Daumen für einen Einzug in den Final der Conference League und ein ordentliches Abschneiden in der Meisterschaft. Dies tat er übrigens auch am Donnerstagabend in Florenz.
Auch im St. Jakob-Park war er schon mehrmals inkognito zugegen und sah in der Super League eine Mannschaft, die auch nach der Trennung von Frei nicht so richtig vom Fleck gekommen ist. Platz 5 mit vier Punkten Rückstand auf ein Europacup-Ticket für die kommende Saison entsprechen nicht den Ambitionen von Klubbesitzer David Degen.