Mit blue Sport redet FCB-Superstar Xherdan Shaqiri über seine Kindheit auf einem Bauernhof, Luxus, Popularität und seinen grössten Traum: Mit dem Pokal auf dem Barfüsserplatz.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Xherdan Shaqiri hat bei seiner Rückkehr zum FC Basel voll eingeschlagen: Mit seinen Toren und Assists führt der Ex-Nati-Star seinen FCB an die Tabellenspitze und zum Titel-Anwärter Nummer eins.
- mit blue Sport redet Shaq über seine Rückkehr, seinen grössten Traum und Luxus. «Luxus ist schön, aber nicht das Allerwichtigste. Ich bin ein bodenständiger Mensch. Natürlich gönnt man sich schöne Dinge, aber ich lebe gerne realitätsnah.»
- Erkannt werde er überall auf der Welt, sagt er. «Ein Beispiel: Ich habe einmal einen Hattrick gegen Honduras erzielt. Jetzt kennt man mich dort. Solche Geschichten passieren immer wieder. Ich habe auf der ganzen Welt gespielt – klar erkennt man mich da.»
Du bist aufgewachsen auf einem Bauernhof, ohne Heizung. Wie hat das deine Kindheit geprägt?
Meine Kindheit hat mich sehr geprägt. Wir sind alle, ausser meiner Schwester, im Kosovo geboren. Wir hatten eine schwierige Kindheit und sind dann in einem alten Bauernhof aufgewachsen – ohne gute Heizung. Das hat mich stark geprägt. Wenn man heute vieles hat, hilft das einem, am Boden zu bleiben.
Was bedeutet dir der Luxus, den du früher nicht hattest?
Luxus ist schön, aber nicht das Allerwichtigste. Für mich ist die Gesundheit das Wichtigste. Ich bin ein bodenständiger Mensch – wie meine Familie. Natürlich gönnt man sich schöne Dinge, aber ich lebe gerne realitätsnah.
Was überwiegt in deinem Charakter: der ordentliche Schweizer oder der leidenschaftliche Albaner?
Auf dem Platz sicher der leidenschaftliche Albaner – mit Emotionen. Im Alltag lebe ich aber sehr schweizerisch: pünktlich, zuverlässig. Ich glaube, ich vereine beide Mentalitäten.
Wann hast du das erste Mal das Joggeli besucht, und wie war das für dich?
Ich habe die ganze Juniorenzeit beim FC Basel durchlaufen. Wir haben damals Programmhefte verkauft vor den Spielen – ich erinnere mich gut daran. Dann selbst in diesem Stadion aufzulaufen, war ein Traum, der in Erfüllung ging. Ich habe alle Spiele seit den 2000er-Jahren mitverfolgt. Jetzt darf ich diesen Traum leben.
Was würdest du dem kleinen «Shaq» mit auf den Weg geben?
Mach es genauso, wie ich es gemacht habe! Aber generell: Kinder sollen Freude haben – das ist das Wichtigste im Fussball. Schule ist auch wichtig. Talent ist gut, aber harte Arbeit gehört genauso dazu. Träume und Ziele verfolgen – das bringt einen weiter.
Was hast du in deiner Karriere verpasst und worauf freust du dich nach dem Fussball?
Ich habe auf vieles verzichtet – zum Beispiel auf Ausgänge mit Schulfreunden, weil ich am nächsten Tag ein Spiel hatte. Dort beginnt die Disziplin. Ich habe mich bewusst für meine Karriere entschieden. Aber ich freue mich auch, das später nachholen zu können.
Wirst du in den Ferien erkannt?
Ja, definitiv – überall auf der Welt. Ich bekomme viele schöne Nachrichten. Ein Beispiel: Ich habe einmal einen Hattrick gegen Honduras erzielt. Jetzt kennt man mich dort. Solche Geschichten passieren immer wieder. Ich habe auf der ganzen Welt gespielt – klar erkennt man mich da.
Du hattest viele Spitznamen: Zauberzwerg, XS oder Kraftwürfel. Wie stehst du zu ihnen?
Sie haben mich nie gestört. Die Spitznamen kommen meistens von den Medien. Ich bin einfach Shaq, ganz normal. Im Klub nennen mich alle so – das ist auch gut so.
Du bist zurück beim FC Basel, zurück in der Super League. Was hast du erwartet – und was hast du tatsächlich bekommen?
Ich hatte Erwartungen, klar – aber zuerst musste ich überhaupt zurückkommen. Mein Vertrag in Chicago musste aufgelöst werden. Ich habe die Super League aus der Ferne verfolgt. Es ist eine athletische Liga, mit Mannschaften, die Fussball spielen können. Es ist auch eine Ausbildungsliga mit vielen jungen Talenten. Ich wollte Basel helfen, wieder erfolgreich zu sein – das war mein Ziel.
Du bist für viele der Hauptgrund für den Aufschwung beim FCB. Fühlst du das als Druck oder nimmst du es eher als Kompliment?
Der Erfolg kommt vom ganzen Team – nicht nur von mir. Wir arbeiten als Einheit. Ich bringe Erfahrung mit, will die Jungen führen, Energie geben und auch mal etwas Druck machen. Wenn man oben mitspielen will, muss man Leistung bringen und mit Druck umgehen können. Ich bin sehr stolz auf die Entwicklung der Mannschaft und des ganzen Klubs. Ich hoffe, wir bleiben oben – Konstanz ist der Schlüssel.
Wenn du Ende Saison auf dem Barfüsserplatz stehst und den Kübel als Captain hochhältst – ist das dein Traum?
Ja, das ist mein grösster Traum und mein Ziel – einen Titel mit dem FC Basel. Jetzt kommen die entscheidenden Spiele. Ich bin gespannt, wie wir mit dem Druck umgehen. Ich freue mich darauf.