Beim Spiel Luzern gegen GC kommt es in der 57. Minute zu einem VAR-Entscheid, der in einem Handspenalty endet. Wie TV-Bilder zeigen, war es ein Fehlentscheid. Nun erklärt Schiedsrichter Johannes von Mandach die Situation und das Gespräch mit VAR Luca Cibelli.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der FC Luzern erhält gegen GC einen Penalty, der eigentlich keiner war, wie neue TV-Bilder zeigen.
- Schiedsrichter Johannes von Mandach hatte die Szene ursprünglich richtig analysiert, wurde dann aber von VAR Luca Cibelli fälschlicherweise umgestimmt.
- Im Interview mit blue Sport erklärt der Unparteiische das Gespräch mit dem Videoschiedsrichter.
GC hadert in Luzern mit dem Videoschiedsrichter: Wie neue TV-Bilder zeigen, kommt es in der 57. Minute zu einem groben Fehlentscheid des VAR Luca Cibelli. Anstatt Handspenalty hätte es lediglich Eckball für Luzern geben dürfen, denn der Ball war gar nie an der Hand.
So hatte das ursprünglich auch Schiedsrichter Johannes von Mandach gesehen, denn sein Pfiff blieb aus. Im Interview bei blue Sport bestätigt er: «Auf dem Platz habe ich nichts wahrgenommen. Das habe ich dem VAR beschrieben, er hat mir aber gesagt, es liege ein Handspiel vor und hat mich zum Bildschirm gebeten.»
«Ich kann am Schluss nichts anderes mehr machen»
Was dann passiert, scheint ein grober Fehler des Videoschiedsrichters zu sein. «Am Bildschirm sah ich, dass der Arm des Verteidigers abgespreizt ist, er seinen Körper unnatürlich vergrössert. Man hat aber auf diesen Bildern, die ich erhalten habe, nicht perfekt gesehen, ob der Ball wirklich am Arm ist oder nicht», schildert von Mandach.
Das sei aufgrund der Bildqualität nicht unüblich, erklärt der Unparteiische. «Das kann ab und zu passieren. Denn das Bild, dass man am TV sieht, ist besser, als das, mit dem wir hier hantieren.»
Doch weshalb gibt von Mandach den Penalty? «Ich habe den VAR dann gefragt: ‹Ist der Ball wirklich klar an der Hand?› Er sagte mir, er habe Bilder am TV mit besserer Qualität gesehen, wo der Ball an der Hand war. Entsprechend habe ich auf dieses Urteil vertraut. Er hat mir wirklich mit Sicherheit bestätigt, dass er die Bilder hatte. Ich kann am Schluss nichts anderes mehr machen», sagt von Mandach.
Schiri-Experte Grossen: «Der VAR war etwas ungeduldig»
Bitter für GC: Donat Rrudhani versenkt daraufhin den Penalty für Luzern. Schiri-Experte Bruno Grossen analysiert die Szene im Studio bei blue Sport folgendermassen: «Ich glaube, der VAR war etwas ungeduldig. Ich habe das Gefühl, er dachte, der Ball ist an der Hand. Dabei war der Ball am Oberschenkel.»
Weiter sagt Grossen: «Der VAR dürfte sich nur melden, wenn er zweifelsfrei einen Fehler des Schiedsrichters, also eine Berührung des Balls mit der Hand sieht. Ich sehe diese nicht. Ich verstehe diesen Entscheid nicht.»
Zwar lagen die Zürcher beim Penalty-Entscheid bereits mit 0:1 zurück, hatten so aber einem noch grösseren Rückstand hinterherzulaufen. Die Partie in der Swissporarena endete 2:0 für Luzern.