«Was fällt dir ein?» SRF-Experte Voser attackiert Türkyilmaz und Henchoz und verteidigt Jashari

Jan Arnet

15.11.2023

Kay Voser stellt sich hinter Ardon Jashari.
Kay Voser stellt sich hinter Ardon Jashari.
imago

In einem Rundumschlag auf Instagram attackiert SRF-Fussballexperte Kay Voser mehrere ehemalige Schweizer Fussballgrössen aufgrund ihrer Kritik an Ardon Jashari, welcher der U21-Nati eine Absage erteilt hat.

Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ardon Jashari verweigert das Aufgebot für die Schweizer U21-Nationalmannschaft, die damit in den Spielen gegen Armenien und Rumänien auf den Leistungsträger verzichten muss.
  • Für die Absage erntet der Luzern-Captain viel Kritik. Als «arrogant» bezeichnet ihn etwa Stéphane Henchoz. Kubilay Türkyilmaz fordert sogar Jasharis temporären Ausschluss aus der Nati.
  • Rückendeckung gibt es von Kay Voser. Der Ex-Fussballer und heutige SRF-Experte stellt sich hinter Jashari und attackiert Henchoz und Türkyilmaz.

Ardon Jashari steht für die kommenden EM-Quali-Spiele der A-Nati bloss auf der Reserveliste und hätte stattdessen für die U21-Auswahl spielen sollen. Doch der FCL-Captain lehnte ein Aufgebot der U21-Nati ab. Für seine Absage muss der 21-Jährige viel Kritik einstecken.

Ex-Nati-Spieler Stéphane Henchoz sagt im «Blick», Jashari sei «sehr schlecht beraten» und «arrogant». Und der frühere Nati-Torjäger Kubilay Türkyilmaz fordert in seiner «Blick»-Kolumne: «Der SFV muss Jashari eine Zeit lang aus den Nationalmannschaften ausschliessen. Gibt's keine Sanktion, reisst das schnell mal ein. Und jeder macht, was er will.»

Es sind Aussagen, die Kay Voser auf die Palme bringen. In seiner Instagram-Story wendet sich der frühere Fussballprofi (u.a. Basel, FCZ, GC, Sion), der heute als Experte für SRF tätig ist, direkt an Türkyilmaz: «Lieber Kubi (...). Kennst du den Grund dafür, weshalb Jashari nicht gegangen ist? Ich schon, mein werter Kollege. Im Leben gibt es für alles einen Grund. Weshalb schreibst du eine Kolumne, wenn du kein Journalist bist und keine Ahnung hast? (...) Also bitte geniesse deinen Fussballerruhestand und verschone meine Nerven.» 

Und weiter: «Wer bist du eigentlich, um solche Forderungen an den Verband zu stellen? Was fällt dir ein? Ist dir eigentlich bewusst, welch einen Schaden du mit deinen Worten anrichten kannst? Zumal du ja selber ein Secondo bist? Hast du kein Gewissen? Und keinen Funken Solidarität in dir drin? Was treibt dich an? Geld? Status?»

«Ein schlechter Scout und ein noch viel schlechterer Experte»

Stéphane Henchoz kriegt ebenfalls sein Fett ab. Wegen seiner Aussage, Jashari sei arrogant, kontert Soziologie- und Psychologie-Student Voser: «Lieber Herr Henchoz, eine solche Aussage sagt leider Gottes viel mehr über Sie selbst aus als über den 21-jährigen Jashari. Meiner Ansicht nach sind Sie ein schlechter Scout und ein noch viel schlechterer Experte, da Sie nichts, aber auch gar nichts von Psychologie verstehen.»

Auch über die kritischen Worte von blue Sport Experte Rolf Fringer («Respektlos gegenüber anderen Spielern der U21-Nati») echauffiert sich Voser. «Weshalb kritisiert niemand Fringer?», fragt er sich. Jashari sei ein Vorbild und ein wahrer Leader, meint der 36-Jährige. «Wir können alle noch sehr viel von ihm lernen!» Jashari habe – wie alle anderen auch – das Recht auf Privatsphäre. «Deshalb muss er seine Gründe für die Absage nie öffentlich machen und nur die Nati soll die Gründe bei gegebener Zeit erfahren», so Voser.

Wie reagiert der SFV?

Letztlich gibt es von Voser noch einen Appell an Nati-Coach Murat Yakin und Nati-Direktor Pierluigi Tami: «Jashari ist noch jung und darf nicht verheizt werden. Die Medien schiessen gegen ihn. Schützt ihn mit all eurer Kraft. Macht es nicht für euch, sondern für den Schweizer Fussball, der uns allen am Herzen liegt.»

An seiner Pressekonferenz vor dem Israel-Spiel am Mittwoch will sich Yakin öffentlich nicht zum Thema äussern. Die Sache werde nach den entscheidenden Spielen intern besprochen, so der Nati-Trainer. Pierluigi Tami meinte am Montag: «Ich will verstehen, warum er sich so entschieden hat. Vielleicht gibt es auch private Gründe.»

Derweil entschuldigt sich Kay Voser in einer weiteren Instagram-Story «bei allen, die ich verletzt habe oder denen ich zu nahe getreten bin in meinem Eifer.» Er habe sich «vielleicht ein wenig zu fest von seinen Emotionen leiten lassen» und «bitte um Verzeihung».

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