Die Sicherheit im Gästefan-Sektor im Cornaredo war nicht mehr gewährleistet, weil rund 150 FCZ-Fans mehr als erlaubt drin waren. Die Klubs schieben sich nun gegenseitig die Verantwortung hin und her.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Die Partie zwischen Lugano und dem FCZ stand zur Pause kurz vor dem Abbruch, da die provisorische Gästetribüne überbelegt und die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war.
- Luganos Vize-Präsident Martin Blaser meinte nach Spielschluss: «Trotz mehreren Sitzungen mit dem Gastklub wurde die Anzahl überschritten.»
- Der FCZ sieht sich dagegen als Auswärtsteam nicht in der Schuld und lässt verlauten, dass man dem FC Lugano eine «detaillierte Aufarbeitung in Bezug auf mögliche Fehler bei der Abwicklung der Einlassphase sowie Spieltagorganisation» angeboten habe.
Es fehlte wenig und die Partie zwischen Lugano und dem FCZ (2:0) wäre zur Pause abgebrochen worden. «Ich würde sagen, es hat ein Millimeter gefehlt und wir hätten das Spiel abbrechen müssen. Weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen war und Menschenleben gefährdet waren», sagt Luganos Vize-Präsident Martin Blaser nach Spielschluss zu blue Sport.
Grund ist die überbelegte Gästetribüne hinter dem Tor. Diese Tribünen im Cornaredo sind ein Provisorium, weil ein gleich daneben ein neues Stadion gebaut wird. Blaser: «Es gibt eine maximale Anzahl Personen, die auf diese Tribünen dürfen. Diese Anzahl ist überschritten worden – trotz mehreren Sitzungen mit dem Gastklub.»
Warum hat man das nicht schon vor Anpfiff koordiniert?
In der Pause wechseln dann rund 150 FCZ-Fans auf die andere, bis dahin noch fast leere Seite der Tribüne. Warum hat man das nicht schon vor Anpfiff so koordiniert? «Ich weiss, dass man im Vorfeld versucht hat, Absprachen zu treffen. Am Ende des Tagen sind dann scheinbar mehr Menschen dagestanden, da gibt immer Hektik.» Es habe nichts mit dem FCZ zu tun, so Blaser weiter, «es könnte auch Yverdon sein, das 3000 Fans mitbringt. Aber es muss einfach nach Regeln gehen, die alle einhalten. Unsererseits, aber auch vom anderen Partner.»
Auf Anfrage von blue Sport lässt der FC Zürich ausrichten, dass er eine mediale Aufarbeitung der Vorkommnisse rund um das Spiel in Lugano zum aktuellen Zeitpunkt für nicht zielführend erachte. Der Klub schreibt: «Fakt ist, dass sich während der ersten Halbzeit rund 150 Personen zu viel in den Sektoren S1-S4 im Stadio di Cornaredo aufgehalten haben. Dank einem intensiven und von Vertretern des FC Zürich geführten Dialog mit den anwesenden Fans ist es gelungen, auf Beginn der zweiten Halbzeit den ordnungsgemässen Zustand herzustellen.»
Beim FCZ ist man über Luganos Reaktion verärgert
«Der FC Zürich hat dem FC Lugano eine detaillierte Aufarbeitung in Bezug auf mögliche Fehler bei der Abwicklung der Einlassphase sowie Spieltagorganisation in den kommenden Wochen angeboten.» Wer diese Zeilen liest, muss nicht über übernatürliche Kräfte verfügen, um zu erkennen, dass man sich beim FCZ über Blasers Erklärungen noch immer ärgert.
Der FCZ betont zudem, dass die hohe Anzahl an Fans, welche die Mannschaft quer durch die ganze Schweiz begleiten, unbestritten eine Herausforderung sei. Viele andere Vereine würden jedoch positive Feedbacks in Bezug auf Abwicklung und Dialogbereitschaft vor Ort geben.