Die Krise des FC Winterthur verschärft sich nach der 0:2-Heimniederlage gegen den FCZ weiter. FCW-Trainer Uli Forte platzt im Interview bei blue Sport der Kragen. Der 50-Jährige rechnet mit den Schiedsrichtern und der Liga ab.
07.02.2025, 00:42
07.02.2025, 02:25
Patrick Lämmle
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Schlusslicht Winterthur verliert das Heimspiel gegen den FCZ 0:2.
- Uli Forte ist nach der Partie ausser sich und sagt: «Wenn die Liga will, dass wir nicht mehr in der Super League sind, dann müssen sie es einfach sagen!»
- Für Forte ist klar, dass ein Zürcher beim Stand von 0:0 hätte mit Rot vom Platz fliegen müssen. Doch die Schiedsrichter würden nicht alle Teams gleich behandeln.
Im ersten Spiel unter Uli Forte holte Schlusslicht Winterthur gegen YB (0:0) einen Punkt. Es ist der einzige Punktgewinn unter seiner Führung, gegen den FCZ (0:2) setzt es die dritte Pleite in Folge ab. Dass der Coach des FCW nicht mit einem Lächeln zum Interview erscheinen würde, das war klar. Dass er dermassen in Rage gerät, überrascht dann aber doch.
«Es ist unglaublich», ärgert sich Forte. Seiner Meinung nach, wurde sein Team klar benachteiligt, zumindest in einer Szene beim Stand von 0:0. «Klare Rote Karte! Genau die gleiche Szene wie bei Zürich letzte Woche gegen Basel. Genau die gleiche Szene! Attacke von hinten, auf den Körper. Es ist klar, dass er nachher den Ball berührt, aber der Spieler wird aus der Balance gebracht.»
Forte spricht die Szene an, in der Christian Gomis alleine aufs gegnerische Tor ziehen kann und dann kurz vor dem Sechzehner nach einem Kontakt ins Stolpern gerät. Der Pfiff bleibt aus – und der VAR sieht keinen Grund, sich einzuschalten. Das Spiel läuft weiter, die Rote Karte wird nicht gezückt.
Forte kriegt sich gar nicht mehr ein: «Wie bei FCZ gegen Basel, aber dort wird der Penalty gepfiffen und hier wird er nicht gepfiffen. Wenn die Liga will, dass wir nicht mehr in der Super League sind, dann müssen sie es einfach sagen!»
Klar ist aber auch, dass es in der Szene im Winterthur-Spiel auch bei einer Intervention des VAR keinen Elfmeter gegeben hätte, da das Foul, wenn es denn als solches taxiert worden wäre, ausserhalb des Sechzehners begangen worden wäre. Eine Rote Karte wäre möglich gewesen. Eine solche erhielt der Basler für sein Vergehen nicht, da das Foul im eigenen Sechzehner begangen wurde.
Auf die Frage, ob er sich systematisch benachteiligt fühle, antwortet Forte vielsagend: «Du, es sind jetzt ein paar Szenen.» Dann wiederholt der Winti-Coach noch einmal, dass er die unterschiedliche Bewertung einer für ihn identischen Szene nicht nachvollziehen kann. «Da gibt es keine Worte mehr.» Die Messlatte müsse für alle Teams gleich sein. «Es spielen alle in der gleichen Liga. Und das geht einfach nicht. Das ist für mich einfach unfair. Punkt. Amen.»
Ob sich Forte mit seinen Äusserungen einen Gefallen getan hat, wird sich zeigen. Es ist durchaus denkbar, dass seine Wortwahl eine Sperre nach sich zieht. Forte dürfte darauf hoffen, dass der VAR sich in diesem Fall nicht einschaltet …
