Nach der 0:3-Pleite gegen Stade-Lausanne-Ouchy nimmt FCB-Trainer Heiko Vogel an der Pressekonferenz Stellung. Der Deutsche zeigt Verständnis für die harsche Kritik – auch gegen seine Person – der Basel-Fans.
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- Der FC Basel steckt tief in der Krise und verliert das erste Spiel nach der Trainerentlassung zuhause gegen Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy 0:3.
- Nach dem Spiel spricht Heiko Vogel, der «bis auf Weiteres» Trainer ist, über die Pfiffe der Fans und die allgemeine Verunsicherung seiner Spieler.
- Vogel nimmt ganz besonders die erfahrenen Spieler in die Pflicht: «Wir hätten als Mannschaft das passende Signal setzen müssen – natürlich müssen dann Führungsspieler vorneweg gehen. Wir sind in einer Situation, wo jeder zu sehr auf sich selbst schaut.»
Der alte und neue («bis auf Weiteres») Basel-Trainer heisst Heiko Vogel. Die Premiere für den Deutschen missrät gründlich. Der FCB blamiert sich zuhause gegen Aufsteiger Stade-Lausanne-Ouchy und verliert 0:3.
«Die Verunsicherung ist das schlimmste Gefühl für eine Mannschaft. Dagegen hilft eigentlich nur, dass man das Glück erzwingt», sagt Vogel an der Pressekonferenz. Warum es derzeit harzt beim früheren Serienmeister? «Der kleinste Flügelschlag eines Schmetterlings sorgt dafür, dass es uns aus dem Konzept bringen kann», resümiert er.
Es sei auch eine schwierige Situation – auch für die Spieler, die gewisse Dinge ausbaden müssen, was ihnen nicht gerecht werde. Schliesslich sei allen klar, dass sie mehr Qualität haben als das, was sie im Moment zeigen, so der 47-Jährige.
Vogel über die Pfiffe gegen seine Person
Vogel hat das Team in seiner Rolle als Sportchef grösstenteils zusammengestellt. Viele sprechen der Mannschaft die nötige Qualität ab und machen Vogel selbst für die sportliche Krise mitverantwortlich. Nach der Partie gab es im St.Jakob-Park ein gellendes Pfeifkonzert – auch gegen Vogel: «Das ist natürlich die Unmutsbekundung», meint er.
Die negative Stimmung von den Rängen könne er nachvollziehen. «Wir haben fantastische Fans, die uns bis dato – auch heute – mega unterstützt haben. Das ist völlig legitim. Das ist für mich die Faszination Basel», hält Vogel fest.
Er hat kein Problem mit der Kritik der Fans: «Sie dürfen auch den Unmut meiner Person gegenüber so äussern. Für mich geht es immer um die Art und Weise.»
Im Stadion sei klar, dass es Pfiffe gebe. «Ich stand mit dem Spiel und dem Ergebnis da – da hast du keine Gründe, etwas dagegen zu sprechen», zeigt Vogel Verständnis.
Führungsspieler gefragt
Nach dem Aus von Schultz verpasste man es, für einen Befreiungsschlag zu sorgen. «Wir hätten als Mannschaft das passende Signal setzen müssen – natürlich müssen dann Führungsspieler vorneweg gehen. Wir sind in einer Situation, wo jeder zu sehr auf sich selbst schaut», bemängelte Vogel.
Zu den Führungsspielern zählt auch Routinier Taulant Xhaka, der erst in der 72. Minute eingewechselt wurde. Dem 32-Jährigen habe die «notwendige Frische» gefehlt, erläutert Vogel. Die Jokerrolle von Taulant Xhaka habe er mit ihm im Vorfeld besprochen, führt Vogel aus.
Ob die Erklärungen von Vogel genügen, um die aufgewühlte Volksseele in Basel zu besänftigen, wird man sehen. Granit Xhaka meldete sich schon mit klaren Worten aus Leverkusen. Auch die blue Sport Experten Pascal Zuberbühler und Ciriaco Sforza – beide mit Vergangenheit beim FC Basel – kritisieren die Rolle von Heiko Vogel im Klub.