Seit Ende November wartet der FC Zürich in der Super League auf einen Sieg. Nach dem 2:2 gegen Aufsteiger Lausanne stellt blue Sport-Experte Pascal Zuberbühler FCZ-Trainer Bo Henriksen infrage.
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- Der FC Zürich verhindert gegen Aufsteiger Lausanne nur knapp eine Heimpleite und erringt nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt.
- Im blue Sport-Studio spricht Pascal Zuberbühler die Trainersituation beim FCZ an und fragt sich, ob da etwas falsch läuft.
- Henriksen selbst nimmt sich ob der jüngsten Resultatkrise selbst in die Verantwortung.
- Rückendeckung erhält der Däne von seinem Captain und Torhüter Yannick Brecher.
Der FC Zürich steckt in der Krise: Aus den letzten sechs Partien holten die Zürcher lediglich drei Punkte. Eine magere Ausbeute für eine Mannschaft, der im Spätherbst durchaus noch Chancen auf den Meistertitel nachgesagt wurden.
Der Auftritt nach der bitteren Derby-Pleite am Wochenende hätte von Vergeltung strotzen sollen. Stattdessen stand es im Letzigrund nach 45 Minuten 2:0 für den Aufsteiger aus Lausanne. Dank Toren von Bledian Krasniqi und Rodrigo Conceição kurz nach dem Wiederanpfiff steht am Ende der Partie zwar ein Punkt zu Buche, die Stimmung ist aber dennoch im Keller.
Brecher: «So ein Auftritt geht gar nicht»
«0:2-Rückstand zur Pause gegen Lausanne … so ein Auftritt geht gar nicht», schimpft FCZ-Goalie Yannick Brecher im Interview bei blue Sport. «Das ist ein absolutes No-Go. Es scheisst mich an, dass sowas passiert!»
Auch im Studio von blue Sport sammeln die Zürcher am Mittwochabend keine Lorbeeren ein. «Es ist schon länger so, dass der FCZ nicht mehr performt wie zu Beginn der Saison. Ich habe ein komisches Gefühl», sagt blue Sport-Experte Pascal Zuberbühler und spricht auch die Trainersituation an. «Solange das Thema noch nicht geklärt ist mit dem Trainer … man muss sich schon hinterfragen, was falsch läuft.»
Henriksen selbst nimmt im Interview nach dem Spiel die Schuld an der Resultatkrise auf sich. «Es ist meine Verantwortung. Alles ist meine Verantwortung – als wir auf dem ersten Platz waren und als wir auf dem letzten Platz waren. Und auch jetzt.»
Die zunehmend dünner werdende Luft scheint dem Dänen aber keine grossen Sorgen zu machen. «Es gibt immer Druck in einem Fussballklub. So ist das Leben», sagt Henriksen und hebt die gute Kommunikation mit den FCZ-Verantwortlichen hervor: «Zum Glück sind sie richtig gut. Wir reden jeden Tag darüber, was wir anders machen können.»
Zuberbühler: «Irgendwas ist nicht gut»
Nachdem in Zürich lange eine Vertragsverlängerung mit Henriksen im Raum gestanden hatte, scheint sich der Wind langsam aber sicher zu drehen. «Irgendwas ist nicht gut. Das ist nicht der FCZ, den wir kennen», gibt Zuberbühler zu bedenken. «Die Schlüsselspieler sind nicht befreit. Da ist irgendwo der Wurm drin.»
Rückendeckung erhält der Trainer von FCZ-Captain Brecher. Henriksens Halbzeit-Ansprache habe das Team wachgerüttelt, verrät der Torhüter nach dem Remis gegen Lausanne und nimmt das Team in die Pflicht: «Trotz aller Freude über unsere Reaktion kann es nicht sein, dass wir eine solche Ansage bekommen müssen, und eine Halbzeit einfach verpennen.»
FCZ-Boss Ancillo Canpea war zuletzt noch pro Vertragsverlängerung mit Henriksen. «Grundsätzlich sind wir sehr interessiert daran, mit ihm zu verlängern. Aber wie immer in solchen Vertragsgesprächen gibt es gewisse Details», sagte der Präsident der Zürcher im Vorlauf der Partie gegen Basel vor zehn Tagen. Um was für Details es dabei ging und wie sehr die kurzfristige Resultatkorrektur dabei eine Rolle spielt, verriet Canepa jedoch nicht.