Das letzte Derby von Marco Schällibaum verlor er mit GC im August 1984 mit 0:1. Mehr als 40 Jahre später kriegt er nun als GC-Trainer die Chance auf Revanche. Dabei ist er schon ziemlich unter Druck.
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- Seit 26 Jahren steht der Zürcher Marco Schällibaum quasi ununterbrochen an der Seitenlinie. Trotzdem erlebt er am Samstag sein erstes Zürcher Derby als Trainer. Sein letztes als GC-Spieler ist schon über 40 Jahre her.
- Beim Treffen mit blue Sport redet er über frühere Schlachten, Unterschiede zu heute und die ganz spezielle Anspannung vor diesem Knüller.
- Mit Platz 9 und nur 2 Punkte vor Schlusslicht YB ist der GC-Trainer bereits unter Druck. «Es ist Teil meines Jobs, mit diesem Druck umzugehen», sagt Schällibaum.
Marco Schällibaum, in Zürich geboren und aufgewachsen holte mit GC in den frühen 80er-Jahren dreimal den Meister- und einmal den Cuptitel. Logisch waren die Zürcher Derbys für ihn immer etwas ganz Spezielles. «Die Rivalität war gross damals. Auf beiden Seiten waren immer ganz viele Emotionen und viel Brisanz drin. Er denkt nicht ungern an die Kracher gegen den FCZ zurück. «Wir waren damals schon sehr gut unterwegs und haben die meisten Derbys gewonnen.»
Was die Derby-Bilanz anbelangt, trügt seine Erinnerung ihn ein wenig. In den 5 Derbys, in welchen er im GC-Dress auf dem Feld stand, gab's 2 Siege, 1 Remis und 2 Pleiten.
Sa 19.10. 17:25 - 20:15 ∙ blue Sport Live ∙ Grasshopper Club Zürich - FC Zürich
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Sein letztes Zürcher Derby? Ein 0:1 im August 1984
Sein letztes Derby? Ein 0:1 im August 1984, einziger Torschütze war FCZ-Stürmer Massimo Alliata. Am Samstag, ein bisschen mehr als 40 Jahre später, feiert Schällibaum seine Derby-Taufe als Trainer.
Ihm als waschechter Zürcher muss man die Bedeutung dieser Partie, trotz 26 Jahren als Trainer ohne Zürcher Derby, nicht erklären. «Es geht auch um die Hierarchie in der Stadt. Früher sind in diesen Spielen teilweise die Fetzen geflogen», sagt er.
Ganz vergleich sei die heutige Situation mit damals aber nicht. So standen in seiner Aktivzeit auf beiden Seiten jeweils sechs bis sieben Zürcher auf dem Platz. Seine Spieler heute kommen aus Japan, Lettland, Schweden, Deutschland oder Australien. Wie vermittelt man dieser internationalen Truppe das Derby-Feeling? Schällibaum: «Auch wenn sie keine Zürcher sind, sind sie alle mit dem Herzen bei GC. Sie wissen, dass dieses Spiel etwas Spezielles ist. Ich habe das Gefühl, dass die Anspannung in diesen Tagen noch etwas grösser war als sonst.»
Schällibaum: «Wir müssen jetzt liefern»
Mit 8 Punkten liegt GC nach 9 Runden schon 10 Punkte hinter dem FCZ und mit nur 2 Zählern Vorsprung auf Schlusslicht YB auf Platz 9.
Ist Schällibaum bereits unter Druck? «Es ist Teil meines Jobs, mit diesem Druck umzugehen. Ich habe Respekt vor dieser Situation und weiss um meine Verantwortung. Wir müssen liefern und dafür bin ich verantwortlich», sagt der GC-Trainer an der Pressekonferenz.
Er sagt auch, dass seine Vorgesetzten wüssten, wie hart er und die Mannschaft täglich arbeiten, und würden auch die Leistungen sehen. Dennoch: Ein Sieg in seinem ersten Zürcher Derby seit 40 Jahren würde nicht nur seine persönliche Derby-Bilanz aufpolieren, es würde ihm auch ruhigere Tage bescheren.