Die Young Boys nehmen den zweiten Anlauf auf den 16. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Gegen Luzern, das vor fünf Jahren mittendrin war, als in Bern die erste Meisterparty seit 32 Jahren stieg.
Es war ein Spiel, das viele Fans ungläubig staunen liess. Gleich mit 1:4 gingen die Young Boys am Dienstag gegen die Grasshoppers unter. Statt zum zweiten Mal nach 2019 im Zürcher Letzigrund eine rauschende Meisterparty zu lancieren, verschwanden die tausenden mitgereisten Berner still und leise im Regen eines kühlen Frühlingsabends. Vier Tore in einer Meisterschaftspartie hatte YB schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr kassiert, letztmals nämlich am 22.Mai 2019, als St. Gallen gegen die bereits als Champion feststehenden Berner ebenfalls 4:1 gewann.
Nicht Sofa-Meister
In Bern blieben einige Fragen offen. Zum Beispiel, weshalb das Team von Raphael Wicky ausgerechnet in dieser Partie, welche den 16. Meistertitel in die Hauptstadt hätte bringen können, die schlechteste Leistung der gesamten Saison ablieferte. Die «Berner Zeitung» fragte am Tag danach: «Konnten die Young Boys nicht? Oder wollten sie nicht?». Denn die Berner agierten von vorne bis hinten derart indisponiert und fehlerhaft, dass die Feierlaune schnell schwanden und der vielerorts kühlgestellte Champagner wieder verstaut werden konnte.
Je nach Resultaten der Konkurrenz hätten die Young Boys am Donnerstag auf dem Sofa Meister werden können. Dieses ungeliebte Szenario ist dank den Siegen von Luzern, Servette und Lugano abgewendet, sodass sich der Fokus nun auf das Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr, live auf blue Sport) gegen die Luzerner richtet. Ausgerechnet gegen den FCL.
So 30.04. 15:55 - 20:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: BSC Young Boys - FC Luzern
Event ist beendet
Ausverkauftes Wankdorf
2018 waren die Innerschweizer so etwas wie Sparringpartner, als ein 2:1-Sieg der Berner den ersten Meistertitel seit 32 Jahren sicherstellte und am Ursprung tagelanger Feierlichkeiten stand. Fast auf den Tag genau fünf Jahre später könnten die Young Boys wieder gegen Luzern diesen letzten Schritt nehmen. Das Wankdorf-Stadion ist längst ausverkauft, auch wenn die Partie längst nicht so emotional aufgeladen ist wie damals.
Denn die Statistik spricht dafür, dass es diesmal klappt: YB ist in dieser Saison zuhause ungeschlagen, und heute würde gar ein Unentschieden reichen, damit in Bern die Korken knallen können.