Tag drei an den Australian Open: Stan Wawrinka scheitert dramatisch, Djokovic hat zu kämpfen und die Williams-Schwestern schneiden unterschiedlich ab. Hier halten wir Sie über die Geschehnisse in Melbourne auf dem Laufenden.
Lokalmatador Kyrgios besiegt Humbert nach abgewehrten Matchbällen
Was für ein Comeback von Nick Kyrgios! Gegen Ugo Humbert wehrt der Australier im vierten Satz zwei Matchbälle bei Aufschlag des Franzosen ab, bevor er im letzten Moment das Rebreak schafft und sich den vierten Satz im Tiebreak schnappt. Nach knapp dreieinhalb Stunden verwertet Kyrgios schliesslich seinen zweiten Matchball zum 5:7, 6:4, 3:6, 7:6 und 6:4-Sieg.
Im Platzinterview sucht Kyrgios nach Worten: «Ich weiss nicht, wie ich das gemacht habe. Mir fehlen die Worte. Das ist eines der verrücktesten Spiele, die ich je gespielt habe.» In der dritten Runde kommt es zum Kracher gegen Vorjahresfinalist Dominic Thiem.
Souveräner Sieg für Zverev
Mit Geduld und Nervenstärke hat Alexander Zverev dem Aufschlaghünen Maxime Cressy getrotzt und die dritte Runde der Australian Open erreicht. Der Halbfinalist des Vorjahres setzte sich am Mittwoch gegen den amerikanischen Qualifikanten mit 7:5, 6:4, 6:3 durch. Im ersten Duell überhaupt mit der Nummer 172 der Weltrangliste nutzte Zverev nach 2:04 Stunden seinen zweiten Matchball.
«Detektiv» Djokovic nach hartem Kampf durch
Novak Djokovic wird auf dem Weg in die 3. Runde an den Australian Open hart gefordert. Der Titelverteidiger setzt sich gegen Frances Tiafoe aus den USA erst nach dreieinhalb Stunden in vier Sätzen durch.
Ein Doppelfehler von Tiafoe beendete die Partie in der Rod Laver Arena, die Djokovic mit 6:3, 6:7 (3:7), 7:6 (7:2), 6:3 für sich entschied. Es war ein unwürdiges Ende, nachdem der 23-Jährige aus Florida dem Favoriten alles abverlangt hatte. «Ich muss ihm gratulieren», sagte Djokovic, der seine Siegesserie an den Australian Open auf 16 ausbaute. «Es war ein fantastisches Match unter schwierigen Bedingungen.» Der Serbe servierte 26 Asse, Tiafoe 23.
Im vierten Satz kommt es zudem zu einer kuriosen Szene: Während eines Ballwechsels verliert der Amerikaner seinen am Racket angebrachten Dämpfer. Djokovics Adleraugen entgeht allerdings nichts …
Tomic spuckt nach Debakel grosse Töne
Bernard Tomic verliert seine Partie gegen Denis Shapovalov erwartungsgemäss in drei Sätzen. Dass der Australier übers gesamte Match aber nicht über sechs Spielgewinne hinauskommt, ist enttäuschend. Unabhängig davon spuckt Tomic an der Pressekonferenz im Anschluss einmal mehr grosse Töne. «Ich war dort, in den Top 20. Ich war nicht wirklich seriös», sagt die heutige Weltnummer 233 und fügt an: «Wäre ich es gewesen, wäre ich vielleicht Top 10 gewesen. Aber egal wo ich bin – ich weiss, dass ich ziemlich gut bin.»
Angesprochen auf die Anmerkung von TV-Kommentator John Fitzgerald, der sich eine Rückkehr von Tomic für die Australian Open 2022 nicht vorstellen kann, kontert der 28-Jährige unverfroren: «Das ist natürlich hart. Aber, wissen Sie, er ist wahrscheinlich der schlechteste Kommentator, den ich je in meinem Leben gesehen habe.»
Halep schafft grosse Wende
Gegen die Einheimische Ajla Tomljanovic steht Mitfavoritin Simona Halep im dritten Satz bereits kurz vor dem Aus, zwischenzeitlich liegt sie mit 2:5 im Hintertreffen. Doch die Rumänin kommt zurück, gewinnt die Partie dank fünf Games in Folge doch noch und steht nach hartem Kampf in der dritten Runde.
Osaka weist Garcia in die Schranken
Naomi Osaka stellt ihre beneidenswerte Form auch in der zweiten Runde der Australian Open unter Beweis. Gegen Caroline Garcia (WTA 43) braucht die Japanerin nur etwas mehr als eine Stunde, um den 6:2, 6:3-Sieg zu bewerkstelligen.
Serena Williams beeindruckt – Schwester Venus scheidet aus
Auf das 6:1, 6:1 gegen Laura Siegemund (WTA 49) lässt Serena Williams ein ebenso souveränes 6:3, 6:0 über die Serbin Nina Stojanovic (WTA 99) folgen. Die Amerikanerin, aktuell die Nummer 11 der Welt, zeigte eine vorzügliche Leistung, dominierte mit dem Aufschlag und spielte im zweiten Satz absolut fehlerfrei.
Weit weniger erfolgreich verläuft der Arbeitstag für Serenas Schwester Venus Williams. Gegen Sara Errani aus Italien setzt es eine 1:6, 0:6-Schlappe ab. Allerdings muss sich die 40-Jährige bereits während der Partie wegen einer Knöchelverletzung behandeln lassen – und kämpft dabei mit den Tränen.
Vorjahresfinalist Thiem siegt souverän
Ohne Probleme zog Dominic Thiem in die 3. Runde ein. Der Österreicher, der im Vorjahr Djokovic im Final in fünf Sätzen unterlegen war, gab gegen den Deutschen Dominik Koepfer nur sechs Games ab.
Wawrinka scheitert dramatisch an Fucsovics
Stan Wawrinka holt gegen Fucsovics zwar einen 0:2-Satzrückstand auf und erkämpft sich Matchbälle – am Ende muss er sich dem Ungaren aber im Match-Tiebreak geschlagen geben. «Ab dem 6:1 fange ich an, ein bisschen zu zögern», sagt der sichtlich enttäuschte Schweizer an der Pressekonferenz nach dem verlorenen Match-Tiebreak.
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Andreescu: «Mein Aufschlag war Mist»
Bianca Andreescu muss die Segel bereits streichen. Die Kanadierin, die 2019 die US Open gewinnen konnte, gewinnt gegen Hsieh Su-wei nur fünf Games und muss sich mit 3:6 und 2:6 deutlich geschlagen geben. An der Pressekonferenz analysiert sie mit deutlichen Worten: «Mein Aufschlag war heute absoluter Mist.»