Am Sonntag startet Belinda Bencic erstmals an den WTA Finals. Nach drei Tagen in China stellt sie fest: «Es fühlt sich ganz anders an als ein gewöhnliches Turnier.»
Als erste Schweizerin seit Martina Hingis 2006 ist mit Belinda Bencic wieder einmal eine Schweizerin beim Stelldichein der besten acht Tennisspielerinnen des Jahres im Einzel dabei. Und die 22-jährige Ostschweizerin, die in Wollerau im Kanton Schwyz zuhause ist, will jede Minute aufsaugen und geniessen.
Nicht nur das Preisgeld von unglaublichen 14 Millionen Dollar ist bei der erstmaligen Austragung in der chinesischen Industriestadt Shenzhen aussergewöhnlich. Für Bencic ist auch sonst vieles neu und ungewohnt. «Es fühlt sich ganz anders an als ein gewöhnliches Turnier», berichtet sie am Samstagvormittag Schweizer Zeit aus dem Fernen Osten. Zum einen seien nur acht Spielerinnen hier (und acht Doppelpaare), zum andern sei neben dem Platz in den letzten Tagen unglaublich viel los gewesen. «Fotoshootings, die Auslosungszeremonie, am Samstag eineinhalb Stunden Medientermine», zählt Bencic auf. Und ergänzt lachend: «Wir erhalten auch viele Geschenke.» Nicht umsonst ist eine japanische Kosmetik- und Parfümfirma der grosszügige Namenssponsor des Turniers.
Das ist aber natürlich nicht der Hauptgrund, warum sie sich über die erstmalige Qualifikation gefreut hat. «Ich bin unheimlich stolz, dass ich die Konstanz gefunden habe, um über das ganze Jahre vorne dabei zu sein», erklärt sie. «Hierhin kommt man nicht durch ein gutes Zufallsturnier.»
Mit viel Energie gegen Barty
Sie fühlt sich bereit für den Start am Sonntag (ca. 11.00 Uhr Schweizer Zeit) gegen die Australierin Ashleigh Barty. Nach dem Turniersieg in Moskau am letzten Sonntag, dank dem sie sich in letzter Minute das Finals-Ticket gesichert hatte, habe sie sich einen Moment etwas leer gefühlt. Seit sie am Donnerstag in China ankam, sei sie aber wieder voller Turnier-Energie.
Barty spiele anders als die meisten anderen, weiss Bencic um die Stärken der Weltnummer 1 und French-Open-Siegerin. «Ich bin froh, dass ich in Moskau gegen Hercog und Flipkens antreten konnte, die ebenfalls etwas speziell spielen», glaubt sie sich gut vorbereitet, obwohl es das erste Duell mit der nur 1,66 m grossen Barty sein wird. Und wie sagte Bencic bereits Anfang Woche: «Ich will hier so relaxt wie möglich sein. Ich habe schon mehr erreicht als ich gedacht hätte.»