Bencic verliert die NervenBencic verliert die Nerven: «Ich hasse diesen Platz, ich kann nicht mehr»
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27.2.2018
Belinda Bencic erlebt in Acapulco ein Déjà-vu. Sie verliert bereits in der Startrunde. Ihre Bezwingerin heisst Veronica Cepede Royg, kommt aus Paraguay und ist die Nummer 82 der Welt. Das ist an und für sich nicht dramatisch. Aber die Art und Weise, wie sich Bencic auf dem Platz verhielt, zeigt kein gutes Bild der 20-Jährigen.
«Ich hasse diesen Platz. Ich kann nicht mehr. Ich treffe den Ball nicht mehr. Es geht hier nicht mehr um Tennis», beklagte sich Bencic nach einigen missglückten Schlägen und diversen Aussetzern auf dem Court: Sie schmiss das Racket an die Wand, in die Luft, gestikulierte während der Seitenwechsel und liess letztlich ihrem Frust freien Lauf. Bei Twitter kommentiert ein User: «Wirf das Racket dorthin, wo keine Ballkids stehen.»
Seit dem Gewinn beim Hopman Cup an der Seite von Roger Federer und ihrem phänomenalen Erstrunden-Sieg gegen Venus Williams an den darauffolgenden Australian Open, wartet Bencic nun auf einen Sieg.
So hoffnungsvoll sie in Down Under die Saison lancierte, so niedergeschlagen präsentiert sie sich keine 50 Tage später auf der Tour. Das weckt böse Erinnerungen ans Vorjahr, als sie nach verheissungsvollem Auftakt in Perth nichts mehr auf die Reihe kriegte, sich verletzte und in der Weltrangliste bis auf Position 318 zurückfiel. Gewiss war die Verletzung am Handgelenk gefolgt von einer Operation der Hauptgrund für die sportliche Baisse. Aber die mentale Blockade mag gleichsam dafür verantwortlich sein.
Nun sieht sich Bencic einer ähnlichen Situation wie 2017 konfrontiert: Anspruch und Realität klaffen weit auseinander und strapazieren das Nervenkostüm. Coach Iain Hughes steht nun vor der heiklen Aufgabe, Bencic vom eigenen Druck zu befreien und ihr das im Tennis so zentrale Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Vielleicht schafft dies derzeit aber auch nur Roger Federer. Denn immer wenn der Maestro in Bencics Nähe ist, wie etwa bei den letzten beiden Hopman-Cup-Turnieren, zeigt die Ostschweizerin ihr bestes Tennis. Und als sie Venus Williams in Melbourne schlug, sassen Federers Eltern auf der Tribüne und gaben ihr den Halt, den sie offenbar braucht, um befreit aufspielen zu können.
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