Am Dienstag muss Belinda Bencic in ihrem Startmatch gegen eine unbequeme Gegnerin ran. Die Ostschweizerin ist zwar gut vorbereitet, muss aber schnell auf Betriebstemparaturen kommen.
Belinda Bencic flog in Adelaide im Viertelfinal raus. Die 22-Jährige war dort zwar gegen Danielle Collins chancenlos, trotzdem sieht sie das Ausscheiden entspannt. «Ich habe etwas Spielpraxis sammeln können und jetzt kann ich dafür hier trainieren», meint sie an der Pressekonferenz.
Das Timing und die Vorbereitung stimme, so die Ostschweizerin. Doch Bencic trifft bei ihrem Auftaktspiel auf die Slowakin Anna Karolina Schmiedlova (WTA 202), gegen die sie beim letzten Duell vor fast genau einem Jahr in Hobart verlor. Und in der 2. Runde könnte es zu einem Duell mit Jelena Ostapenko kommen, in einem allfälligen Achtelfinal warten mit Aryna Sabalenka oder Donna Vekic weitere illustre Namen.
Die an Nummer 6 gesetzte Bencic denkt aber nicht, dass sie als Top-10-Spielerin besonders unter Druck sei. «Ich schaue einfach von Match zu Match», so Bencic pragmatisch, es brauche ja sowieso sieben Siege, wenn man das Turnier gewinnen wolle. «Ich kenne alle, alle kennen mich», beschreibt Bencic die Ausgangslage vor dem Turnier.
Weiter an der Spitze mitspielen
«Ich brauche beim Saisonauftakt normalerweise eine paar Matches», erläutert Bencic. «Ich bin keine Schnellstarterin.» In den letzten drei Jahren hatte sie zu Saisonbeginn jeweils an der Seite von Roger Federer den Hopman Cup gespielt und diesen 2018 und 2019 auch gewonnen. Down Under fühle sich sich wohl, Australien gehöre zu ihren Lieblingsstationen, auch das Turnier gefalle ihr sehr. 2014 gab Bencic in Melbourne ihr Grand-Slam-Debüt bei den Profis, 2016 erreichte sie hier als bislang bestes Ergebnis die Achtelfinals.
Gute Vorsätze fürs neue Jahr hat sie keine gefasst. «Ich wünsche mir einfach Gesundheit.» Was das Tennis anbetrifft, hat sie sich vorgenommen, noch konstanter zu spielen und auf dem Platz ruhiger zu werden. Benic ist bekannt für ihr Temperament, wenn es ihr nicht läuft.
Ihre Ziele fürs 2020 bleiben bescheiden: «Ich werde hier keine grossen Ankündigungen für die Saison machen. Ich nehme Schritt für Schritt, setze mir kleine Ziele, die ich auch erreichen und damit Selbstvertrauen aufbauen kann», erklärt sie. Ein Weiterkommen in die zweite Turnierwoche wäre dabei sicher hilfreich. Sie hofft, dass sie sich auch 2020 in den Top Ten halten kann. «Wenn es etwas mehr oder etwas weniger ist, ist es aber auch okay.»