Carlos Alcaraz wird mit allergrösster Wahrscheinlichkeit als Topfavorit zum French Open antreten. Er sei der Mann für die Finals, sagt der Sieger des Turniers in Madrid ohne falsche Bescheidenheit.
Die Bilanz des 20-jährigen Alcaraz ist eindrücklich. Einen Grand-Slam- und vier Masters-1000-Finals hat der gerade erst 20-jährig gewordene Spanier in seiner Karriere bestritten – und alle gewonnen. Am Sonntag wiederholte er seinen Vorjahressieg beim Heimturnier. Er liegt in der Weltrangliste nur noch fünf Punkte hinter Novak Djokovic zurück und wird den Serben nach dem Turnier in Rom, das Mitte Woche beginnt, wieder ablösen.
Fast sicher wieder die Nummer 1
Dafür muss Alcaraz nach einem Freilos nur zu seiner Zweitrunden-Partie antreten. Djokovic gewann letztes Jahr in Italiens Hauptstadt und muss 1000 Zähler verteidigen, Alcaraz fehlte. Diesmal will er aber dabei sein, wie er nach seinem emotionalen Erfolg in Madrid versicherte.
Erst aber freute er sich über den erneuten Triumph zu Hause. «Madrid bedeutet mir alles», strich er heraus. «Hier habe ich schon viele Geburtstage verbracht, seit ich sechs oder sieben Jahre alt bin. Ich habe sie nicht wie alle mit Freunden verbracht, ich kam hierher und träumte davon, einmal hier zu spielen. Nein, hier zu triumphieren.» Für seine exzellente Finalbilanz hat Alcaraz eine einfache Erklärung. «Ich bin ein Spieler, der wie gemacht ist für diese speziellen Momente. Da kann ich mich nochmal steigern.»
Nur vor Verletzungen hat er Angst
Dass er mental nachlassen oder sein Siegeshunger nachlassen könnte, darüber macht sich der junge Mann aus der Provinz Murcia keine Sorgen. «Das wird nicht passieren», sagt er lachend. Alcaraz sieht nur ein potenzielles Problem. «Verletzungen. Ich muss mit meinem Team auf meinen Körper achten. Hundert Prozent, jeden Tag.»
Das wäre allenfalls ein Grund, auf das Turnier in Rom zu verzichten. Da dieses aber neu über zehn Tage verteilt ist, bleibt Alcaraz genügend Zeit, um sich zu erholen. Ans French Open, bei dem er im letzten Jahr im Viertelfinal am Deutschen Alexander Zverev scheiterte, dürfte er auf jeden Fall als Nummer 1 und Topfavorit reisen. Auch, weil beim üblichen Sandkönig Rafael Nadal unklar ist, ob er rechtzeitig fit und konkurrenzfähig sein wird.