US Open «Das ist gegen die Regeln» – Vickery schäumt nach Quali-Aus vor Wut

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23.8.2019

Link: Isabella Shinikova nimmt vor dem Matchball ihrer Gegnerin ein «Medical Timeout» / Rechts: Sachia Vickery bricht während des Timeouts in Tränen aus. 
Link: Isabella Shinikova nimmt vor dem Matchball ihrer Gegnerin ein «Medical Timeout» / Rechts: Sachia Vickery bricht während des Timeouts in Tränen aus. 
Bilder: Screenshots

Sachia Vickery scheitert in der US-Open-Qualifikation an Isabella Shinikova – trotz Matchbällen. Nach der Partie gibt die US-Amerikanerin den Turnierverantwortlichen die Schuld für die Niederlage. Zurecht?

6:4 führt Sachia Vickery im Tiebreak des dritten Satzes gegen Isabella Shinikova, hat zwei Matchbälle. Nachdem sie den ersten vergibt, nimmt ihre Gegnerin ein «Medical Timeout». Ihr sei während des Ballwechsels ein Muskel gerissen, wird die Bulgarin nach der Partie sagen. Nach der kurzen Behandlungspause sprintet Shinikova aber wieder wie ein junges Reh über den Court, gewinnt drei Punkte in Folge – und damit das Spiel.

Der Frust bei Vickery sitzt tief. Zwar schüttelt sie ihrer Gegnerin nach der Niederlage noch die Hand, später macht sie ihrem Ärger aber auf Twitter Luft. «Sie hatte offensichtlich einen Krampf und nimmt dann eine medizinische Auszeit, das ist gegen die Regeln. Keine Überraschung, dass niemand etwas dagegen tun wird. Jeder tut so, als wäre nichts geschehen.»

Für die Weltnummer 150 ist klar: Ihre Kontrahentin wollte sich erholen und sie aus dem Konzept bringen. Was offensichtlich gelang, Vickery brach während des Timeouts nämlich in Tränen aus. Die US-Amerikanerin gibt den Turnierverantwortlichen die Schuld für ihr Ausscheiden. Sie meint, der Schiedsrichter hätte Shinikova keine medizinische Auszeit genehmigen dürfen, da es Spielern und Spielerinnen nicht erlaubt ist, bei Krämpfen ein «Medical Timeout» zu nehmen. Bei muskulären Problemen hingegen schon. Wäre ihr aber tatsächlich ein Muskel gerissen, wäre Shinikova kaum noch in der Lage gewesen, drei Punkte in Folge zu gewinnen. 

Dutzende Tennis-Fans reagieren auf den Tweet der 24-jährigen Vickery – nicht von allen kriegt sie aber aufmunternde Rückmeldungen wie von Allie Kiick, ebenfalls Profi-Tennisspielerin, die schreibt: «Die Leute werden nie verstehen, wie es ist, in dieser Position zu sein, wenn dein Rhytmus gebrochen wird». Viele Twitter-User meinen, Vickery hätte sich auf sich selbst konzentrieren müssen und hätte ja auch nach der medizinischen Auszeit noch Chancen auf den Sieg gehabt.

Shinikova bestreitet nach dem Match, dass sie sich wegen Krämpfen behandeln liess. Sie spricht wörtlich von einem «gebrochenen Muskel», einer Verletzung, die ihr schon oft zu schaffen gemacht habe.

Die Weltnummer 217 schied eine Runde später, im Quali-Final, gegen die Rumänin Ana Bogdan aus.

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