Serena Williams bleibt gemäss «Forbes« auch 2019 die bestverdienenste Sportlerin der Welt. Dahinter folgen nicht weniger als zehn Tennisspielerinnen und belegen so die Vorreiterrolle der eigenen Sportart.
Zum vierten Mal in Serie steht Serena Williams in der vom Wirtschaftsmagazin «Forbes» präsentierten Rangliste der bestverdienensten Sportlerinnen an der Spitze. Die Amerikanerin verdiente in der Zeitspanne zwischen dem 1. Juni 2018 und 1. Juni 2019 demnach über 29 Millionen Dollar. Allerdings macht das eingeheimste Preisgeld (4,2 Mio.) nur rund einen Siebtel der Einnahmen aus, der Rest stammt aus Werbegeldern oder Prämien.
Trotzdem sind wohl vor allem diese Preisgelder für die diesbezügliche Dominanz des Frauen-Tennis verantwortlich. Und diese ist augenscheinlich: Hinter Williams wird die Liste mit Naomi Osaka (Platz zwei mit 24,3 Mio. Einnahmen) und Angelique Kerber (Platz drei mit 11,8 Mio. Einnahmen) von zwei weiteren Tennisspielerinnen angeführt – gefolgt von acht (!) weiteren Berufskolleginnen.
Morgan hält dank Werbegeldern einigermassen mit
Die amerikanische Fussballerin Alex Morgan schafft es auf Rang 12 der Liste, womit sie die bestklassierte Athletin aus einer anderen Sportart ist. Würde man die Werbegelder in der Bewertung allerdings ausser Acht lassen, wäre Morgan noch viel weiter hinten zu finden, während die Übermacht der Tennisprofis noch stärker würde.
Diese Dominanz ist leicht zu erklären: Zum einen erlebt Tennissport in den letzten Jahren einen Aufschwung, unter anderem dank der goldenen Generation um Federer, Nadal und Djokovic. Das gestiegene Interesse und die damit verbundenen besseren Vermarktungspositionen wirken sich auch in einem Anstieg der Preisgelder aus. Zum anderen sind diese ausgeglichener verteilt.
Mehr Preisgeld für Osaka als für Federer
Seit 2007 entlöhnen alle vier Grand-Slam-Turniere die Frauen gleich wie die Männer, mittlerweile haben auch andere grosse Turniere nachgezogen. Während sich die Lohnschere in anderen Sportarten trotz zusätzlichen Einnahmen vergrössert, wird die Kluft im Tennis tendenziell kleiner.
Zum Vergleich: Das Jahresgehalt von Alex Morgan als bestverdienenste Fussballerin beläuft sich auf 250'000 Dollar, während ihr Pendant bei den Männern, Lionel Messi, einen Jahreslohn von 92 Millionen aufweist. Dagegen erscheint der Unterschied zwischen den eingespielten Preisgeldern von Roger Federer (7,4 Mio.) und Serena Williams (4,2 Mio.) als Topverdiener ihrer Sportart gering. Betrachtet man nur das Preisgeld, hätte die zweitplatzierte Naomi Osaka mit 8,3 Mio. die Nase gegenüber Roger Federer sogar vorne.
Unabhängig davon, ob die aktuell angewandte Verteilung im Tennis als fair betrachtet wird, führt diese ganz allgemein zu mehr Ausgeglichenheit und einem breiteren Feld an Topverdienern. Eine Entwicklung, die durchaus Vorbildcharakter hat. In diesem Sinne ist die «Forbes»-Rangliste nicht nur für die Toplatzierte Williams ein Erfolg, sondern für das Tennis insgesamt.