Davis Cup Die Schweiz spielt in Ecuador um den Anschluss an die Weltspitze

sda

17.9.2022 - 07:00

Captain Severin Lüthi schielt mit dem Schweizer Davis-Cup-Team wieder Richtung Weltspitze
Captain Severin Lüthi schielt mit dem Schweizer Davis-Cup-Team wieder Richtung Weltspitze
Keystone

Das Schweizer Davis-Cup-Team spielt am Wochenende in Ecuador um den Vorstoss in die Qualifikation für das Finalturnier 2023 der besten 16 Nationen.

Keystone-SDA, sda

Ein Sieg gegen den auf dem Papier leicht unterlegenen Gastgeber Ecuador trennt die Schweizer Equipe um die neue nominelle Nummer 1 Marc-Andrea Hüsler (ATP 87) noch von der Pforte zum Finalturnier. Setzen sich die Schweizer wie 2013 in Neuenburg durch (4:1 mit Stan Wawrinka, Michael Lammer und Marco Chiudinelli), spielen sie im kommenden Frühjahr um den Einzug in die 2019 eingeführte Finalrunde der besten 16 Teams. Gewinnt Ecuador, geht es eine Stufe zurück in die Playoffs zur Weltgruppe I. In diesen hat sich die Schweiz im Frühling dieses Jahres gegen den Libanon sicher behauptet (3:1).

Mit Marc-Andrea Hüsler, Henri Laaksonen (ATP 123), Dominic Stricker (ATP 124) und Alexander Ritschard (ATP 163) bot Captain Severin Lüthi das gleiche Quartett auf wie gegen den Libanon, dazu ist dieses Mal auch Leandro Riedi (ATP 266) dabei. «Die Mischung aus arrivierten Kräften und jungen Talenten hat gut funktioniert, wir hatten einen guten Teamgeist», sagt Lüthi. Auf wen er am Samstag setzen wird, lässt er bis zur Auslosung am Freitagabend offen.



Ecuadors Mannschaft wird von Emilio Gomez (ATP 112) und Roberto Quiroz (ATP 260) angeführt, dazu dürfte Gonzalo Escobar (ATP 41 im Doppel) für das Doppel gesetzt sein. Andres Andrade (ATP 718) und Diego Hidalgo (ATP 71 im Doppel) komplettieren das Aufgebot des 61-jährigen Captains Raul Viver, einem ehemaligen Top-200-Spieler.

50:50-Angelegenheit für Lüthi

Ecuador auswärts sei ein schwieriges Los, meint Lüthi. «Wir haben vielleicht mehr Spieler um die Plätze 100 bis 200 in der Weltrangliste. Aber für mich ist es eine 50:50-Angelegenheit. Die Südamerikaner haben Heimvorteil und starke Spieler. Dass Emilio Gomez nicht in den Top 100 ist, überrascht mich nach dem, was ich vor neun Jahren in Neuenburg von ihm gesehen habe.» Gegen Wawrinka blieb Gomez 2013 indes ohne Satzgewinn.

Im beschaulichen Salinas Golf y Tenis Club am westlichsten Zipfel des Landes wird zum Nachteil der Schweizer auf einem vergleichsweise langsamen Hartbelag und mit ziemlich langsamen Bällen gespielt. Wobei Lüthis Equipe dank früher Anreise eine Woche Zeit hatte, um sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Spielbeginn am Samstag ist um 19.00 Uhr Schweizer Zeit und am Sonntag um 18.00 Uhr, beginnend mit dem Doppel vor den anfälligen Einzeln Nummer 3 und 4.

24 Stunden unterwegs

Der Jetlag dürfte bis dahin keinen Einfluss mehr haben. Ohne Strapazen war der Weg nach Salinas indes nicht: Fast 24 Stunden waren die Schweizer am letzten Wochenende von Zürich aus unterwegs – ausser Laaksonen und Ritschard, die nach dem US Open in den USA blieben und von dort aus einrückten. Dass die Partie nicht in Quito auf fast 3000 m ü. M. stattfindet, sondern an der Meeresküste, kommt den Schweizern entgegen.