Vorsicht Power! Diese zwei können Federer die Party in Indian Wells vermiesen

Martin Abgottspon

6.3.2018

Vor einem Jahr triumphierte Roger Federer in Indian Wells nach seinem Finalsieg über Stan Wawrinka.
Vor einem Jahr triumphierte Roger Federer in Indian Wells nach seinem Finalsieg über Stan Wawrinka.
Bild: Getty Images

Kein Nadal, kein Murray, kein Wawrinka: Eigentlich müsste das anstehende Turnier in Indian Wells für Roger Federer zum Selbstläufer werden. Eigentlich.

Ein Halbfinal-Einzug ist das Minimalziel für Roger Federer beim anstehenden Masters in Indian Wells. Nur dann kann er die Weltnummer 1 verteidigen. Denn aus dem Vorjahr steht die Maximalpunktzahl von 1000 Zählern zu Buche. Im Grunde genommen eine machbare Aufgabe, zumal viele seiner Konkurrenten noch immer nicht fit sind und gar nicht antreten.

Insbesondere zwei Spieler könnten für Federer aber zum unangenehmen Stolperstein werden. Die Rede ist für einmal nicht von der jungen wilden Garde um Zverev, Thiem oder Kyrgios, sondern von Juan Martin del Potro und Kevin Anderson.

Das Vertrauen ist da und die Rückhand noch besser

Klar ist Federer wie auch schon in Melbourne der klare Favorit auf den Titel. Doch wenn einer weiss, wie man dem «Maestro» die Suppe auf Hardcourt versalzen kann, dann Juan Martin del Potro. Und das ist nicht erst seit seinem Triumph an den US Open 2009. 

Der Argentinier strotzt momentan vor Selbstvertrauen. Er ist zurück in den Top 10 und scheint erstmals seit Jahren wieder richtig fit. Und noch mehr als das. Durch seine zahlreichen Verletzungen am Handgelenk musste Del Potro sein Reportoir insbesondere was die Rückhand angeht erweitern und verfeinern. Früher spielte er die Rückhand fast ausnahmslos flach, jetzt streut er viel öfter einen Slice ein oder spielt mit mehr Topspin. Auf der Vorhandseite ist er so gefährlich wie eh und je. Del Potro von der Grundlinie wegzupowern ist eher keine Option. Auch nicht für Federer.

Ist Angriff eben doch die beste Verteidigung?

Genau wie Del Potro verfügt auch Kevin Anderson über das aggressive Spiel, um Federer in ernsthafte Verlegenheit zu bringen. Federer mag es nicht, wenn man ihm das Spieldiktat entreisst. Genau das können Del Potro und Anderson. 

Seit er mit seinem neuen Coach Brad Stine zusammenarbeitet, hat Anderson seine Stärken wie den Service noch weiter ausgebaut. Er ist einer der besten Aufschläger auf der Tour, mittlerweile aber auch ein sehr gefährlicher Return-Spieler. Wenn immer er die Möglichkeit sieht den Aufschlag seines Gegners konsequent zu attackieren, tut er das. Nur einer von vielen Gründen, warum er mittlerweile die Nummer 9 der Welt ist.

Gespannt sein darf man natürlich auch auf den Auftritt von Novak Djokovic, der nach Angaben der serbischen Webseite «Novosti» erneut ein Verletzungscomeback geben soll. Ob er allerdings nach seiner Operation schon wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird, ist eher fraglich.

Bis Wimbledon die Nummer 1?

Auch wenn Federer nur eines der beiden anstehenden Hartplatz-Grossevents gewinnt, behält er nach Miami seine Vormachtstellung im Ranking. Mit einer Final- und einer Viertelfinalteilnahme oder mit zwei Halbfinals bei den kommenden «1000ern» ist das ebenso der Fall.

Verteidigt Federer gar das «Sunshine Double», ist er bis zur Rasensaion im Juni nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Nach Miami hätte er dann 1'290 Punkte Vorsprung auf Nadal, der seinerseits 4'680 Zähler aus der letzten Sandplatzkampagne verteidigen muss. Das bedeutet im Umkehrschluss: Selbst fünf Turniersiege auf der roten Asche in Monte-Carlo, Barcelona, Madrid, Rom und Roland Garros würden dem «Stier von Manacor» nicht reichen, um die Eins zurückzuerobern.

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