Zwei Tage nach Racket-Frust Djokovic geht auf Stuhlschiedsrichterin los

Tobias Benz

15.11.2023

Novak Djokovic ist sauer auf Stuhlschiedsrichterin Aurelie Tourte.
Novak Djokovic ist sauer auf Stuhlschiedsrichterin Aurelie Tourte.
Bild: Imago/Abacapress

Zuerst kaputte Rackets, dann eine Auseinandersetzung mit der Stuhlschiedsrichterin. Novak Djokovic sorgt an den ATP-Finals in Turin einmal mehr für Aufsehen und bringt das Publikum gegen sich auf.

Tobias Benz

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  • Novak Djokovic sorgt an den ATP-Finals in Turin erneut für Aufsehen. Der Serbe geht während der Niederlage gegen Jannik Sinner auf die Stuhlschiedsrichterin los.
  • Das italienische Publikum deckt den Serben daraufhin mit ständigen Buhrufen ein. Es geht so weit, dass Djokovic anfängt, die Zuschauer bei ihren Pfiffen zu dirigieren.
  • Für Djokovic ist die Niederlage im zweiten Gruppenspiel die erste in 20 Partien und seit dem Grand-Slam-Finalspiel in Wimbledon.

«Ich bin nicht glücklich damit. Es gefällt mir definitiv nicht, dass ich das getan habe, aber ich habe es getan und muss die Verantwortung dafür übernehmen.» Mit diesen Worten entschuldigt sich Novak Djokovic, nachdem er bei seinem ersten Gruppenspiel an den ATP-Finals in Turin gegen Holger Rune zwei Rackets zerstörte.

Noch keine halbe Woche ist das her, da sorgt der Serbe am späten Dienstagabend schon wieder für Schlagzeilen. Bei seiner Niederlage gegen Lokalmatador Jannik Sinner geht der Serbe frei nach seinem eigenen Motto «Es gibt aber andere, vielleicht klügere Wege, den Frust loszulassen, als einen Schläger zu zerbrechen», auf Stuhlschiedsrichterin Aurelie Tourte los.

«Wenn ich ein Ass schlage, ist es Netzberührung»

Auslöser für den emotionalen Ausbruch ist ein Ass von Jannick Sinner zum Gewinn des ersten Games im Entscheidungssatz. Djokovic will beim Aufschlag des Italieners eine Netzberührung gehört haben und beschwert sich postwendend.

«Bei ihm gibt es jeweils keine Netzberührung, aber wenn ich im Tiebreak bei 5:4 ein Ass schlage, dann gibt es eine Netzberührung», echauffiert sich der Serbe unter ohrenbetäubenden Buhrufen des italienischen Publikums.

«Ich habe nichts gehört», entgegnet Tourte. «Und ich kann nicht auf Netzberührung entscheiden, wenn ich sie nicht höre», so die Schiedsrichterin.

Erste Niederlage in 20 Partien

Als Djokovic gleich darauf mit drei Assen und einem nicht retournierten Service zum 1:1 ausgleicht, tobt die Halle erneut und deckt den Serben mit Buhrufen ein.

Die Weltnummer eins lässt sich vom italienischen Publikum nicht beeindrucken und fängt beim Stand von 6:5 für Sinner an, die Pfiffe und Rufe von den Rängen mit seinen Händen zu dirigieren.

Schlussendlich behalten die Italiener das bessere Ende für sich. Sinner fügt Djokovic seine erste Niederlage seit dem Grand-Slam-Final in Wimbledon im Sommer (20 Partien) zu und gewinnt mit 7:5, 6:7, 7:6.

Dank des Sieges gegen Rune im ersten Gruppenspiel ist aber schon seit Sonntag klar, dass Djokovic das Tennisjahr bereits zum achten Mal in seiner Karriere als Nummer eins der Weltrangliste beenden wird. Zudem wird er ab nächstem Montag zum 400. Mal eine Woche als bester Tennisspieler der Welt anführen.