Rafael Nadal behält beim Gigantenduell gegen Novak Djokovic die Oberhand und gewinnt zum zehnten Mal das Masters-Turnier von Rom. Dabei musste der Spanier einen heiklen Moment überstehen. Der Serbe veräppelt nach dem Spiel die Konkurrenz.
Nach 2 Stunden und 49 Minuten hatte Sandkönig Nadal das Duell der beiden langjährigen Rivalen dank einem Drei-Satz-Sieg (7:5, 1:6, 6:3) auf 28:29 gegen die aktuelle Nummer eins der Welt verkürzt. Es war ein hartes Stück Arbeit für den 34-Jährigen. Die beiden Ausnahmekönner schenkten sich nichts – jeder Punkt musste hart erkämpft werden.
Sinnbildlich dafür war ein Ballwechsel im Startsatz. Mit letzter Kraft erläuft sich Nadal noch den Ball und rutscht auf der Unterlage weiter – und stürzt über die hervorstehende Linie. Obwohl er den Punkt dank eines sensationellen Passierschlags gewinnt, ist er höchst aufgebracht. Der sonst so besonnene Tennisprofi beklagt sich mit markigen Worten beim Schiedsrichter: «Am Schluss sterben wir noch».
Sein Ärger ist durchaus nachvollziehbar. Schon im Viertelfinale gegen Alexander Zverev erlebte er eine ähnliche Szene. Zudem hat er neben einem dreckigen T-Shirt auch eine kleine Wunde am Bein davongetragen. Der Unparteiische lässt danach einen Helfer anweisen, die Linie – mit einem Hammer – wieder plattzudrücken. Am Ende blieb es zum Glück nur eine Randepisode in einem Spiel auf allerhöchstem Niveau.
Djokovic veräppelt die Konkurrenz
«Rafa, ich und Roger haben die Next Gen neu erfunden. Wir sind die Next Gen», feixte Djokovic an der Siegerehrung. Er und Nadal besiegten diese Woche in der italienischen Hauptstadt die beiden letzten beiden «Next Gen»-Sieger – den 19-jährigen Italiener Jannik Sinner und den 22-jährigen Griechen Stefanos Tsitsipas. Nadal bodigte zudem den 22-jährigen Kanadier Denis Shapovalov (trotz zwei Matchbällen gegen sich) und nahm auch Revanche an seinem Madrid-Bezwinger Alexander Zverev (24). Eine stichhaltige Untermauerung der These von Djokovic. Die drei Dominatoren haben auch insgesamt 58 Majors gewonnen (je 20 Triumphe für Federer und Nadal, 18 für Djokovic).
Später erläuterte der Serbe seine Sicht. «Natürlich ist die Next Gen da, sie kommt natürlich. Aber wir sind immer noch hier und gewinnen die grössten Turniere und Grand Slams. Er sei nicht auf die Next Gen fokussiert, auch wenn er wisse, es sorge für gute Geschichten. Djokovics Fazit: «Die Jungs sind da. Sie sind bereits dabei, sich in den Top 5, Top 10 der Welt zu etablieren. Das ist nichts Neues. Aber wir sind immer noch da.»