Zürich
Die Swiss Indoors sind für Henri Laaksonen kein gutes Pflaster. Der 25-jährige Schaffhauser kassierte in der St. Jakobshalle beim 7:6 (10:8), 1:6, 3:6 gegen den Kroaten Borna Coric bei seinem fünften Auftritt im Basler Haupttableau die fünfte Niederlage.
Die Voraussetzungen für den ersten Erfolg im fünften Anlauf im Haupttableau in Basel waren für Henri Laaksonen (ATP 94) ideal gewesen. Der schweizerisch-finnische Doppelbürger hat die beste Saison auf der Tour hinter sich. In Wimbledon schaffte er erstmals den Sprung ins Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers, in der Weltrangliste stiess er erstmals in die Top 100 vor. Zuletzt erlebte er im chinesischen Shenzhen seine Halbfinal-Premiere auf der ATP-Tour, die Form im Hinblick auf Basel stimmte zuversichtlich.
Ganz anders präsentierte sich die Situation bei dem im Ranking 40 Ränge besser klassierten Coric, der sich 2014 in Basel ins Rampenlicht gespielt hatte, als er als 17-Jähriger auf dem Weg in den Halbfinal den angeschlagenen Rafael Nadal schlug. Der Kroate, der für das ATP-Finale der besten Jungprofis in Mailand qualifiziert ist, durchschreitet sportlich eine schwierige Phase. Nach seinem Coup in der 2. Runde am US Open gegen Alexander Zverev verlor Coric sechs von sieben Partien, unter anderen auch gegen Laaksonen in der Qualifikation von Schanghai. Bereits im Frühjahr war der Schweizer im ersten Duell der beiden in Indian Wells der Stärkere gewesen.
Auch im dritten Aufeinandertreffen hatte Laaksonen die Vorteile auf seiner Seite. Den ersten Satz gewann er im Tiebreak mit 10:8, nachdem er bereits 2:6 zurückgelegen und insgesamt fünf Satzbälle abgewehrt hatte. Den Vorsprung vermochte er trotz der lautstarken Unterstützung der Fans aber nicht in seine Sieg-Premiere in Basel umzumünzen. "Ich hatte während des ganzen Spiels ups and downs", sagte Laaksonen. In erster Linie funktionierte der Aufschlag nicht. Ihm unterliefen zwölf Doppelfehler, allein vier in Serie zwischen dem Stand von 6:5 und 30:30 bis zum 0:3 im Tiebreak. Nach zweitem Aufschlag gewann er nur 40 Prozent der Ballwechsel. "So schlecht habe ich seit einem halben Jahr nicht mehr aufgeschlagen."
Im Ranking unter Druck
Der Ärger der Schweizer Nummer 3 hielt sich aber in Grenzen, auch wenn sich die Partie im Hinblick auf die unmittelbare Zukunft zum Spiel der verpassten Chance entpuppte. Im nächsten Monat muss Laaksonen an drei Challenger-Turnieren in den USA rund einen Viertel seiner Punkte im ATP-Ranking verteidigen, nachdem er im letzten November in Nordamerika erfolgreich unterwegs gewesen war.
Laaksonen braucht diese Punkte, will er seinen Platz in den Top 100 festigen, der ihm auch den Start im Hauptfeld am Australian Open in Melbourne Mitte Januar garantieren und den Gang in die Qualifikation ersparen würde. Druck verspürt er deswegen aber keinen. "Es hilft mir nichts, wenn ich mich unter Druck setze." Letztlich hänge es von seinem eigenen Spiel ab. "Wenn ich gut spiele, spüre ich keinen Druck, wenn ich schlecht spiele, dann ist jede Partie schwierig."
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