Stan Wawrinka bestätigt, dass er im September am Laver Cup in Genf fehlen wird. Sein Anwalt bemängelt die fehlende Flexibilität der Agentur von Roger Federer.
Der Laver Cup 2019 in der Palexpo-Halle in Genf wird ohne den Einheimischen Stanislas Wawrinka über die Bühne gehen. Der Romand bestätigt am Mittwoch über «Instagram live», dass er stattdessen beim ATP-Turnier in St. Petersburg teilnimmt, das in derselben Woche wie der Laver Cup gespielt wird. Und wo es Wawrinka vor drei Jahren bis ins Finale schaffte.
In diesem Jahr hätte Wawrinka aber gerne auf die Reise nach Russland verzichtet. «Stan wollte in Genf spielen, es hätte für ihn Sinn gemacht und er bemühte sich, dass es klappt», sagt sein Manager Lawrence Frankopan gegenüber dem «Tagesanzeiger». Trotzdem scheiterten die Verhandlungen mit dem Laver-Cup-Verantwortlichen Steve Zacks. «Es ist eine Schande, dass wir uns nicht gefunden haben. (…) Das einzige Problem war die fehlende Flexibilität, mit welcher der Laver Cup die Spieler verpflichtet», bemängelt Frankopan.
Antrittsgagen gemäss Weltrangliste
Für das von Roger Federers Agentur «Team8» organisierte Turnier qualifizieren sich pro Team je drei Spieler aufgrund der Weltrangliste. Je drei Akteure werden von den beiden Team-Captains ausgewählt. Allerdings bezahlt die Turnierorganisation den Spielern eine Antrittsgage, die sich nach ihrer Weltranglistenposition richtet. Stichtag ist der Montag nach den French Open.
Wawrinka ist zurzeit die Weltnummer 34. Der Romands hätte für die Teilnahme dementsprechend eine Einladung von Björn Borg benötigt und eine relativ tiefe Antrittsgage in Kauf nehmen müssen. Doch der dreifache Grand-Slam-Sieger ist keine gewöhnliche Nummer 34 und rutschte im Ranking bloss wegen einer Verletzungspause so weit ab. Gemäss allgemeiner Einschätzung ist er aktuell deutlich unterklassiert.
Kein Spezialangebot für Wawrinka
Trotzdem war Steve Zacks nicht bereit, dem Westschweizer ein besseres Angebot vorzulegen. Dieser empfand es angeblich als Mangel an Respekt, dass er gleich oder schlechter bezahlt werden soll als Spieler, die noch keinen Grand-Slam-Halbfinal bestritten. Anwalt Frankopan betont aber, dass es nicht nur eine Frage des Geldes war.
Dass die Laver-Cup-Organisatoren mit Wawrinka keine Einigung erzielen konnten, soll das Verhältnis zu Roger Federer allerdings nicht belasten. Die Verhandlungen verliefen freundschaftlich. «Diese Beziehung ist gut und für Stan auch sehr wichtig. Bis zu einem bestimmten Grad verstehen wir den Laver Cup ja auch.»