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Totale Dominanz Die goldene Ära setzt neue Massstäbe

Novak Djokovic holt sich in New York in überragender Manier seinen 14. Grand-Slam-Titel und zieht in dieser Statistik mit Pete Sampras gleich, womit er zusammen mit Nadal und Federer neben der aktuellen Weltrangliste nun auch die ewige Bestenliste der Grand-Slam-Sieger anführt.
Die Ausgangslage vor dem diesjährigen Endspiel der Herren an den US Open war spannend: Mit dem formstarken Argentinier Juan Martin del Potro schien Favorit Djokovic seinen Herausforderer gefunden zu haben. Trotz euphorischer Fan-Unterstützung hatte aber auch Delpo dem Serben nichts entgegenzusetzen. Noles Machtdemonstration endete nach etwas mehr als drei Stunden Spielzeit mit einem deutlichen 6:3 7:6 6:3. Mit dem dritten Triumph in New York erreicht Djokovic die langjährige Bestmarke von Pete Sampras mit 14 Grand-Slam-Titeln, womit dem 31-Jährigen in der ewigen Bestenliste nur noch zwei Spieler vor der Sonne stehen: Roger Federer und Rafael Nadal.
Wenn nicht Federer oder Nadal – dann Djokovic
Noch nie wurde die Tennisszene so dominiert, wie von diesem «Trio infernale» in jüngster Zeit. Djokovics Finalsieg in Flushing Meadows bedeutet gleichzeitig, dass sich alle Grand-Slam-Titel der letzten beiden Jahre auf ausschliesslich diese drei Ausnahmekönner verteilen. Federer und Nadal sicherten sich je drei, Djokovic deren zwei Turniersiege. Stan Wawrinka gelang es als letzter, diese drei übermächtigen Konkurrenten hinter sich zu lassen, als er am US Open 2016 den gestrigen Champion in die Knie zwang.
Seit Januar 2004, rund ein halbes Jahr nach Federers allererstem Sieg in Wimbledon, wurden bis heute ganze 60 Grand-Slam-Turniere durchgeführt. Von allen möglichen Titeln gehen deren 51 (!) an einen der drei Superstars. In diesen letzten 15 Jahren kam es genau vier Mal vor, dass ein Final ohne Beteiligung von mindestens einem der drei Dominatoren über die Bühne ging. Unglaublich! Umgekehrt war in 20 der 60 Finals bereits vor Spielbeginn klar, dass dieses Trio den Sieger stellen würde. Also: Jeder dritte Grand-Slam-Final der letzten 15 Jahre bestritten Federer, Djokovic und Nadal untereinander. Zahlen, die beeindrucken und herausstreichen, dass wir eine goldene Tennisgeneration miterleben dürfen. Doch auch in einer goldenen Ära will immer einer der Beste sein.
Wer ist der Beste der Besten?
Rafael Nadal bat kürzlich darum, ihn nicht mehr mit Federer zu vergleichen und begründete dies mit seinen vielen Verletzungen. Wir kommen diesem Wunsch zwar nicht nach, versuchen aber, die zahlreichen Verletzungen von Rafa – genau so wie das unterschiedliche Alter der drei Akteure – in die Analyse zu integrieren.
Bei Betrachtung des Alters zeigen die Zahlen einige Unterschiede im Verlauf der Karrieren von Djokovic, Nadal und Federer. Während Federer und Nadal an ihrem 26. Geburstag beide bereits elf Grand-Slams gewinnen konnten, hinkt Djokovic mit sechs Siegen bis zu diesem Zeitpunkt hinterher.
Betrachtet man die Phase danach, bewegen sich die drei Superstars im Gleichschritt. Djokovic und Federer gewinnen sechs, Nadal nur vier weitere Grand Slams bis zum 31. Geburtstag. Djokovic unterscheidet sich darin, dass er im Vergleich zu den vorangegangenen fünf Jahren konstant blieb und erneut sechs Slams für sich entscheiden konnte. Spielt Djokovic ähnlich lange wie Federer, kann er die Marke von 20 Grand-Slam-Siegen durchaus knacken.

Die Voraussetzung dafür: der Serbe bleibt auch in Zukunft von grösseren Verletzung verschont. Genau dieses Glück fehlte Rafael Nadal in seiner Karriere in Vergangenheit immer und immer wieder, weshalb er bei der nackten Betrachtung der Anzahl Grand-Slam-Siege wohl zu kurz kommt.
Nadal mit effizientester Quote
Vergleicht man die Anzahl Teilnahme, die für die erreichten Triumphe benötigt wurden, bestätigt sich dies. Rafael Nadal gewann seine 17 Titel mit nur 54 Teilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren. Somit gewinnt der Spanier, trotz einer Teilnahme weniger, drei Titel mehr als Rivale Djokovic. Und Federer erreichte seine 20 Titel in 74 Teilnahmen, was ungefähr der Quote von Djokovic entspricht.
Die Frage nach dem «GOAT» («Greatest of all time») ist nach wie vor nicht zu beantworten, obwohl es statistisch einer dieser drei Topathleten sein muss. Vielmehr dürfen wir uns glücklich schätzen, die heroischen Kämpfe dieser goldenen Generation als Zuschauer miterlebt zu haben.