Pechvogel Drama um Weltnummer 112: Zavatska gehen an den French Open die Schläger aus

lbe

29.9.2020

Katarina Zavatska spielt in der ersten Runde der French Open gross auf und zwingt die klar favorisierte Kiki Bertens in den Entscheidungssatz. Ab da wird die Ukrainerin allerdings vom Pech verfolgt.

Erst wenige Minuten sind auf dem Court Suzanne-Lenglen in Paris gespielt, da führt Katarina Zavatska in ihrer Auftaktpartie in Roland Garros bereits mit 5:1. Kontrahentin Kiki Bertens, immerhin die amtierende Weltnummer 8, fliegen die Bälle zu Beginn nur so um die Ohren.

Nach dem Blitzstart der erst 20-Jährigen gleicht sich das Geschehen mehr und mehr aus, die Favoritin findet ihren Tritt langsam aber sicher. Zavatska benötigt ganze acht Satzbälle, um den ersten Durchgang ins Trockene zu bringen. Im zweiten Satz bleibt sie dann aber weitgehend chancenlos, Bertens holt sich dank einem 6:2 den Ausgleich und erzwingt so den Entscheidungssatz. Dort nimmt das Drama seinen Lauf.

Eine Saite nach der anderen reisst

Beim Stand von 0:1 bietet sich Zavatska die Chance auf das direkte Rebreak – doch mitten im Ballwechsel reisst zum ersten Mal die Saite ihres Schlägers. Die Chance auf den Ausgleich ist vertan, ein neuer Schläger soll es richten. Doch nur zwei Punkte später – diesmal hat Bertens Spielball für die 2:0-Führung – lässt Zavatska auch der Ersatzschläger im Stich. Bei einer Vorhand reisst die Saite aufs Neue. Bertens gewinnt das Game, Zavatska tritt erneut den Gang zur Spielerbank an.

Katarina Zavatska hat in Paris grosse Probleme mit ihren Rackets.
Katarina Zavatska hat in Paris grosse Probleme mit ihren Rackets.
Bild: Getty

Sichtlich beunruhigt packt sie sich den nächsten Schläger – es ist gleichzeitig der letzte. Die restlichen vier Rackets gibt sie zur Bespannung einem Balljungen mit, die bange Frage in Richtung Schiedsrichter: «Wie lange geht das?»

Zavatska spielt bis zum bitteren Ende

Die Antwort: Zu lang. Oder jedenfalls länger, als Zavatskas Saiten an diesem Tag reissen. Denn bei 0:3 im Entscheidungssatz ist es auch um das letzte Racket geschehen, diesmal reisst die Saite direkt nach dem Return. Sofort signalisiert die Ukrainerin ihrem Trainer, was Sache ist. Und jetzt? Zavatska bleibt nur noch eine Alternative: Die Partie mit dem Racket des Trainers zu Ende zu spielen.

Während ihr ein Balljunge das neuste Spielgerät bringt, scheint sie zu realisieren, in welch misslicher Lage sie sich befindet. Zavatska kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Doch sie spielt bis zum bitteren Ende. Im dritten Satz gewinnt sie kein einziges Spiel mehr. Nach über zwei Stunden verwertet Bertens den ersten Matchball zum 2:6, 6:2 und 6:0-Sieg.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport