Schweizer Duell geplatzt Wawrinka kämpft sich in den Viertelfinal – und muss Forfait geben

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24.10.2019

An den Swiss Indoors in Basel kommt es doch nicht zum 27. Duell zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka. Wegen Rückenschmerzen erklärt der Westschweizer am späten Abend Forfait.

Stan Wawrinka setzte zunächst die Schweizer Siegesserie an den Swiss Indoors in Basel fort. Der als Nummer 7 gesetzte Romand schaffte es trotz Satzverlust gegen Frances Tiafoe (6:3, 3:6, 7:5) mit bisweilen spektakulärem Tennis in die Viertelfinals, in denen es zum Schweizer Duell gegen Roger Federer hätte kommen sollen.

Rund eine Stunde nach dem Matchball erklärt der Westschweizer wegen Rückenproblemen, die er sich im letzten Game zugezogen haben soll, aber seinen Verzicht. Weitere Informationen zum Gesundheitszustand von Stan Wawrinka waren zunächst nicht bekannt. 

Wawrinka auf der Pressekonferenz:

«Mein Rücken blockierte beim letzten Spiel der Partie. Ich habe sofort gespürt, dass sich einige Dinge bewegt haben, wie sie es nicht hätten tun sollen. Ich weiss schon jetzt, dass ich für morgen Freitag nicht bereit wäre. Das Risiko wäre zu gross. Ich muss aufpassen. Natürlich ist das eine grosse Enttäuschung für mich, dass ich diesen Viertelfinal nicht spielen kann. Die Woche hat so gut begonnen mit zwei starken Spielen (...) Für meine Teilnahme in Paris nächste Woche habe ich Zweifel, aber es bleiben ein paar Tage, bevor ich mich entscheiden muss. Natürlich gibt es die Möglichkeit, dass es kommenden Dienstag wieder besser geht, sollte ich am Montag ein Freilos haben.»

Dank Wawrinkas Forfait zieht Roger Federer kampflos in die Halbfinals ein. Dort trifft er am Samstag entweder auf den Griechen Stefanos Tsitsipas oder den Serben Filip Krajinovic.

Der Matchbericht

Ganz so souverän wie Roger Federer gelang Stan Wawrinka der Durchmarsch durch die ersten zwei Runden nicht. Federer gab auf seinem Parcours in den Viertelfinal bloss sechs Games ab. Stan Wawrinka leistete sich in seinem Achtelfinal gegen den 13 Jahre jüngeren Frances Tiafoe (USA), mit dem er trotz des Altersunterschieds eng befreundet ist, sogar einen Satzverlust. Die Partie, die als Lehrstunde für Tiafoe begann, geriet am Ende zum Krimi. Aber letztlich setzte sich Wawrinka nach 2:32 Stunden doch noch durch.

Wawrinka erlebte in der St. Jakobshalle trotz des Umwegs über den dritten Satz einen gemütlichen, äusserst stimmungsvollen Abend. Für einmal war er es, der vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Arena die Hauptrolle spielte. Wie schon am Vorabend wurde die 34-jährige Nummer 2 der Schweiz vom Publikum mit offenen Armen und euphorisch empfangen. Wawrinka verdankte die Sympathien mit einer zweiten starken Leistung.

Zweiter Matchball bringt die Entscheidung

Wawrinka brillierte phasenweise sogar. Am Ende benötigte er aber den Support des Publikums, um sich zum Sieg zu zittern. Der Verlust des zweiten Satzes war noch eine statistische Anomalie. Wawrinka verlor den Satz, obwohl er zu mehr Breakbällen gekommen war, obwohl er mehr Gewinnschläge produzierte, und obwohl ihm weniger Fehler als dem Gegner unterliefen. Im dritten Satz hingegen spielte Tiafoe von Anfang an auf Augenhöhe mit. Wie schon am Sonntag im Final von Antwerpen gegen Andy Murray drohte Wawrinka eine Niederlage in einem Spiel, welches er anfänglich klar dominiert hatte.

Aber Wawrinka biss sich durch. Er wehrte beim Stand von 5:5 im dritten Satz zwei Breakbälle ab. Später bot sich Tiafoe bei eigenem Aufschlag fünfmal die Chance zum 6:6-Ausgleich. Schliesslich nützte «Stan the Man» aber seinen zweiten Matchball.

In der Vergangenheit hat Wawrinka solche Spiele an den Swiss Indoors regelmässig verloren. Den beiden Halbfinal-Qualifikationen von 2006 und 2011 stehen viele Enttäuschungen gegenüber. Achtmal verlor Wawrinka am Basler Turnier als Favorit gegen Aussenseiter wie Mischa Zverev (2016), Ivo Karlovic (2015), Michail Kukuschkin (2014), Edouard Roger-Vasselin (2013), Nikolai Dawydenko (2012), Benjamin Becker (2008), Kristof Vliegen (2005) oder Tomas Zib (2003).

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