ATP Miami Federer eröffnet Stadion in Miami «mit gemischten Gefühlen»

jar

21.3.2019

Das ATP-1000-Turnier von Miami wird erstmals im Football-Stadion der Dolphins augetragen. Roger Federer ist bei der Eröffnung des «Stadions im Stadion» dabei – und findet die Sache nicht nur gut.

Fast 14'000 Plätze fasst die neue «Tennis-Arena» von Miami. Von aussen sieht es nach noch viel mehr aus. Denn eigentlich ist es das Hardrock Stadium des NFL-Teams Miami Dolphins, wo Roger Federer, Novak Djokovic und Co. um den zweiten Masters-Titel des Jahres kämpfen. Nun wurde der Football-Tempel, in dem mehr als 65'000 Menschen Platz finden, fürs Tennis kurzerhand umfunktioniert – ein Provisorium im Stadion.

«Wir bieten einen im Tennis noch nie dagewesenen Komfort», sagt der Turnier-Direktor und Ex-Profi James Blake stolz. Der Center Court hat Luxus-Logen und bietet sogar eigene Garderoben für die Top-8-Spieler. Neben dem Stadion befinden sich 30 weitere Tennis-Courts, doppelt so viele wie in Key Biscayne.

Das Tennis-Stadion im Football-Stadion: Hier ist der neue Center Court der Miami Open.
Das Tennis-Stadion im Football-Stadion: Hier ist der neue Center Court der Miami Open.
Bild: Getty

«Ich bin beeindruckt, was sie hier hingepflanzt haben», sagt Roger Federer, der bei der Eröffnung des Stadions dabei ist, gegenüber «SRF». Dennoch ist der Maestro auch etwas wehmütig. Denn seit 1987 wurde das prestigeträchtige Turnier auf der Insel Key Biscayne ausgetragen. «Der Klassiker schlechthin», sagt Federer, der dort 1998 die Orange Bowl, die Junioren-Weltmeisterschaft, gewann. Deshalb erlebe er die Neueröffnung «mit gemischten Gefühlen».

Federer versteht aber auch die Gründe, weshalb das ATP-1000-Turnier nun nicht mehr auf einer Insel, sondern auf dem Festland ausgetragen wird. «Es ist halt auch alles viel grösser hier, das bietet mehr Möglichkeiten für Restaurants, Garderoben und VIP-Räume. In Key Biscane war alles sehr eng, da war einem manchmal nicht mehr wohl, weil so viele Leute auf engem Raum waren», sagt er. Zudem sei «Miami ja eigentlich bekannt für grosse Hitze, viel Sonne und viel Wind. Durch das riesige Stadion ist das alles verschwunden».

Während Serena Williams sichtlich Spass an der Eröffnung des neuen Stadions in Miami hat, erinnert sich Roger Federer an die guten alten Zeiten auf Key Biscayne.
Während Serena Williams sichtlich Spass an der Eröffnung des neuen Stadions in Miami hat, erinnert sich Roger Federer an die guten alten Zeiten auf Key Biscayne.
Bild: Getty

Kommt es erneut zum frühen Schweizer Duell?

Ins Turniergeschehen greift der 37-Jährige dann im Samstag erstmals ein. Nach einem Freilos in der 1. Runde trifft Federer auf den Sieger des Duells Radu Albot gegen Matthew Ebden. Überspringt der dreifache Miami-Sieger (2005, 2006, 2017) diese Hürde, könnte es in Runde drei wie schon letzte Woche in Indian Wells zum Schweizer Duell gegen Stan Wawrinka kommen.

So weit will Federer aber noch nicht vorausschauen. «Klar schaut man sich zu Beginn eines Turniers immer die ersten möglichen Gegner an und eigentlich trennt uns ja nur ein Match von diesem Spiel», sagt er. «Doch ich habe noch nie auf diesem Platz gespielt und muss mich erstmals auf das erste Spiel konzentrieren.»



Federer erinnert sich ans Vorjahr, als er bei seinem Auftaktspiel überraschend am australischen Youngster Thanasi Kokkinakis scheiterte und seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste verlor. «Wenn ich dann tatsächlich wieder so früh gegen Stan spielen müsste, wäre das natürlich schon extrem. Aber so ist es nun mal, wir können es uns nicht aussuchen.»

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