French Open Federer: «Es gibt viel mehr als nur die Grand-Slam-Turniere»

lbe

27.5.2019

Lockerer Startsieg: Roger Federer glückt der Auftakt in die French Open 2019 .
Lockerer Startsieg: Roger Federer glückt der Auftakt in die French Open 2019 .
Bild:  Keystone

Mit einem lockeren Dreisatz-Sieg über Lorenzo Sonego meldet sich Roger Federer zurück in Roland Garros. Nach dem Comeback-Spiel ist der Basler mehr als zufrieden und bedankt sich für den warmen Empfang in Paris.

In weniger als zwei Stunden fegt Roger Federer den jungen Italiener Lorenzo Sonego am Sonntag vom Platz und siegt nach einem Blitzstart 6:2, 6:4, 6:4. Für den ersten Satz benötigt der Schweizer nur 25 Minuten und lässt seine Muskeln auch zu Beginn des zweiten Durchgangs sofort spielen, führt schnell mit Doppelbreak 4:0. Danach wird die Partie ausgeglichener und der 37-Jährige wird gar ebenfalls gebreakt. Doch wirklich gefährdet ist er gegen den jungen Italiener nie und verwertet nach einem weiteren Servicedurchbruch im dritten Satz seinen ersten Matchball. An der Pressekonferenz nach der Partie zeigt sich Federer mehr als zufrieden – in mehrerer Hinsicht.



Roger Federer über…

… die Spielvorbereitung auf den Auftaktmatch und Gegner Sonego

«Ich bevorzuge es, meine Gegner zu kennen. Es hilft immer, die Muster zu kennen. Nun traf ich in der ersten Runde auf jemanden, den ich nicht kenne und nur wenig spielen sah, vielleicht zehn Punkte. Deshalb schaute ich gestern einige Highlights seiner Spiele und bekam eine Idee davon, wie er spielt.

Ich denke, er ist schnell auf den Beinen, hat eine schöne Vorhand und einen guten ersten Aufschlag. Ich sehe, warum er für viele Leute auf dem Court sehr gefährlich sein kann, unabhängig ob auf Sand oder anderen Unterlagen. Under den Umständen einer ersten Runde eines Majors vor vollen Rängen hat er das sehr gut gemacht.»

… über den optimalen Auftakt ins Turnier

«Zu Beginn spürte ich den Druck und war etwas nervös. Viele Leute wollten wissen, wies es für mich ist, zurück zu sein und es gab viel Aufmerksamkeit rund um meine Rückkehr. Aber ich spielte auf Anhieb gutes Tennis. Das zeigt, dass der Druck nicht auf mich wirkt. Die Dauer des Spiels war kein Problem. Körperliche Probleme gab es weder vor noch nach dem Match und jetzt habe ich zweieinhalb Tage Pause. Das ist ein idealer Start ins Turnier für mich.»

… seinen Empfang in Paris

«Als ich gestern zum Training ankam, war es für Rafa, Novak und mich voll. Es war das erste Mal, dass mich die Öffentlichkeit wirklich sah und ich konnte fühlen, dass die Atmosphäre anders ist als sonst, an einem anderen Turnier in einer anderen Woche. Ich fühle, dass die Leute mich vermissten und ich vermisste sie auch. (…) Ich habe die Begrüssung auf dem Platz genossen und hoffe, dass es so weitergeht.»

… die Rolle als Aussenseiter

«Für viele Jahre war es so, dass es automatisch eine Enttäuschung war, wenn ich nicht gewann. Du musst dich an der Pressekonferenz erklären und die Leute verstehen nicht, wieso du verloren hast. Das ist nun etwas anders.

Es ist schön, ein Aussenseiter zu sein. So fühle ich mich jedenfalls. Einfach mal sehen, wie es läuft. Ich mag diesen Ansatz auch ab und zu. Es entspannt dich in den wichtigeren Punkten oder auch unbewusst, wenn du zum Training oder zur Pressekonferenz gehst. Und das ist nicht eine Show, die ich hier abziehe, sondern die Wahrheit. Ich weiss wirklich nicht, wie weit ich in diesem Turnier kommen kann. (…) Ich weiss, dass ich in Wimbledon wieder zu den grösseren Favoriten zählen werde. Aber das ist okay. Ich bin einfach froh, dass ich da bin, wo ich bin.»

… seine Motivation, weiterhin zu konkurrieren und noch mehr Grand-Slam-Titel zu gewinnen

«Es geht nicht nur um die Grand Slams. Natürlich mag ich diese, aber vergesst nicht: Ich liess die French Open in den letzten paar Jahren aus. Also so wichtig die Grand Slams auch sind – ich liebe die ATP-Tour. Ich liebe die 1000er-Turniere genau wie die 500er oder die 250er, den Hopman Cup, den Laver Cup und die World Tour Finals. Es gibt so viele coole andere Anlässe, von denen ich Teil sein möchte. Es gibt also viel mehr als nur die Grand-Slam-Turniere. Natürlich spricht man am meisten über diese, aber die Mehrheit meiner Titelgewinne kommt woanders her.»

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