Roger Federer spricht in China über die Herausforderungen, gleichzeitig Tennis-Ikone und Vater eines ambitionierten Juniors zu sein – und erklärt, weshalb er sich bewusst zurücknimmt.
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- Roger Federer ist gemeinsam mit seinen elfjährigen Zwillingssöhnen Leo und Lenny zu den Shanghai Masters gereist, wo er am Freitag bei einem Promi-Doppel auftreten wird.
- Die Zwillinge verfolgten bereits ein Match live, während Federer an einem Event seines Sponsors ON teilnahm.
- Federer erklärte, dass es für ihn schwierig sei, gleichzeitig Vater und Ex-Profi zu sein. Obwohl sein Sohn Leo grosses Interesse am Tennis zeigt, möchte Federer nicht sein Haupttrainer sein, da die Erwartungen aufgrund seines eigenen Erfolgs zu hoch wären.
Seit Dienstag ist Roger Federer im Reich der Mitte. Seit seinem Rücktritt 2022 reist der Schweizer jedes Jahr nach China, um bei den Schanghai Masters dabei zu sein. Die Tennis-Legende und das Turnier haben mit Rolex einen gemeinsamen Sponsor.
Den Trip in die 25-Millionen-Stadt machten auch seine beiden Söhne Leo und Lenny mit. Die elfjährigen Zwillinge verfolgten am Mittwochabend das Duell zwischen Daniil Medvedev und Learner Tien – ohne ihren Papa. Der wird erst am Freitag bei einem Celebrity-Doppel auf dem Court stehen.
Vorher gab Roger Federer bei einem Event von ON – wo er Mitbesitzer ist – noch Auskunft über die Schwierigkeit, gleichzeitig Vater und 20-facher Grand-Slam-Sieger zu sein. Es sei der Wunsch von Leo gewesen, nach Schanghai zu kommen. Leo sei sehr Tennis-begeistert. Doch selbst unter seine Fittiche nehmen will der 44-Jährige seinen Sprössling nicht.
«Ob es nun an ihm liegt oder an dem anderen Kind oder dem Trainer, der wegen meines Erfolgs und meines Know-hows da ist – die Erwartungen auf professioneller Ebene sind unglaublich hoch,» so Federer. «Alle denken, ich sei als Trainer für einen 11-Jährigen genauso gut, aber das bin ich nicht. Deshalb muss ich mich stark auf die Junioren-Trainer verlassen, die grossartige Arbeit leisten.»
Es selbst habe seinen ehemaligen Junioren-Trainern und Trainern viel zu verdanken. Das sei so wichtig, um Kinder zu inspirieren. «Wenn man jung ist, ist es wirklich wichtig, tolle Trainer zu haben, um die Liebe zum Spiel zu spüren – und genau das hat Leo bisher mit seinen tollen Trainern gehabt. Ich war nicht der wichtigste Trainer, ich habe nur versucht, zu helfen», hält er fest. «Es ist nicht einfach, Eltern auf dem Tennis-Platz zu sein», betont Federer. Nebst Leo und Lenny haben er und Ehefrau Mirka auch noch die 16-jährigen Zwillings-Töchter Charlene und Myla.
In Schanghai, wo der Baselbieter 2014 und 2017 triumphierte, knöpfte ihm derweil sein langjähriger Rivale Novak Djokovic einen weiteren Rekord ab. Der Serbe (ATP 5) setzte sich nach hartem Kampf (inklusive körperlicher Beschwerden) gegen Jaume Munar durch und ist somit mit 38 Jahren der älteste Tennisspieler der Geschichte, der ein Masters-Viertelfinal erreicht.