Der Teufel steckt im Detail Federer: «Ich bin nicht so wählerisch wie Sampras»

Aus Wimbledon: Roman Müller

3.7.2018

Unzählige Details: Roger Federer erklärt sein Spielgerät.

Aufgepasst, Tennis-Nerds, jetzt wird’s interessant. In einem Interview für das Web-Magazin «myTennis» verrät Roger Federer viele Details über vergangene und aktuelle Vorlieben bezüglich seines Spielgeräts.

Federer erklärt die Gründe, warum er sich zwischen 2013 und 2014 für den Wechsel zu einem grösseren Schläger entschieden hatte und was das Ganze auch für Herausforderungen mit sich brach. Der hauptsächliche Beweggrund war es, beim Top Spin mehr Sicherheit zu gewinnen.

Auch in Sachen Bespannung gebe es viele wichtige Details. Der Rasenkönig gehört zu den wenigen Spielern auf der Tour, die noch Naturdarm-Saiten in ihren Schläger einspannen – zumindest teilweise. Aus diesem Grund habe er auch heute noch kleine Gadgets eingebaut, wie die Saitenschützer im Bereich der Hauptschlagfläche und unter der Schlagfläche, wo die Saiten justiert werden, verwende er sogenannte «Korken», um die empfindlichen Natursaiten zusätzlich zu schonen. Er fügt aber an: «Eigentlich bräuchte ich das gar nicht mehr. Ich habe das vor allem noch aus nostalgischen Gründen».

Früher spielte Federer sogar noch mit einem Dämpfer, wie es etwa Rafael Nadal immer noch tut. Eines Tages habe er diesen nach einem verlorenen Match für immer abgelegt, erzählt der Baselbieter. «Zunächst hat mich das sehr gestört, weil es sich doch sehr anders anfühlt und auch total anders klingt». Aber er habe sich dann bald daran gewöhnt.

Lack ist nicht gleich Lack

Für den Laien kaum zu glauben: Sogar die Lackierung spielt für den Tennisprofi eine Rolle. Man spüre einen Unterschied, ob der Schläger etwa matt oder glänzend lackiert sei. Er sei grundsätzlich aber nicht so empfindlich wie andere Spieler, was solche Änderungen anbelangen. Interviewer Mathias Stach macht den Vergleich zu Pete Sampras, der früher unzählige Marotten und «Wohlfühl-Wünsche» hatte. Der Amerikaner habe die Böden der Hotelzimmer beispielsweise mit Frotteetüchern ausgelegt. Er hatte immer das exakt selbe Griffband, die selbe Lackierung etc – «So bin ich nicht», entgegnet Federer.

Aber auf neues Material legt er dann schon wert. Sein Tipp an die Hobbyspieler: «Viele Spieler machen den Fehler, dass sie jahrelang mit demselben Racket spielen. Dabei nützt sich das Spielgerät besonders auch im Innern stark ab». Damit verliere der Schläger an Stabilität.

Der Maestro verrät noch weitere Details, zum Beispiel, wie viele Rackets er im Laufe eines Jahres verbraucht. Oder inwiefern ihn Steffi Graf für sein neues Schlägermodell inspirierte. Das ausführliche Interview mit allen Details zu Federers Spielgerät gibt’s im Video oben.

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