Millionen-Angebot aus Saudi Arabien Federer lehnt Millionen-Angebot aus Saudi Arabien ab: «Ich will dort zu diesem Zeitpunkt nicht spielen»

pat

31.10.2018

Roger Federer verzichtete aus freien Stücken auf mindestens eine Million Dollar.
Roger Federer verzichtete aus freien Stücken auf mindestens eine Million Dollar.
Bild: Getty Images

Roger Federer lehnte ein Millionen-Angebot aus Saudi Arabien für einen Schaukampf kurz vor Weihnachten ab. Rafael Nadal und Novak Djokovic sagten zu – ob es tatsächlich zur Exhibition kommt, ist ungewiss.

Egal wo auf der Welt Roger Federer aufschlägt, er ist ein Publikumsmagnet – das wäre auch in Saudi Arabien nicht anders gewesen. Der Schweizer bestätigt, dass er angefragt wurde, am 22. Dezember einen Schaukampf in Dschidda zu spielen. «Aber ich will nicht spielen. Ich trainiere dann lieber», sagte Federer im Vorfeld des Masters-1000er-Turniers in Paris. Am Turnier in der französischen Hauptstadt nimmt Federer übrigens teil, weil er lieber Wettkämpfe bestreite als zu trainieren...

Deshalb liegt der Verdacht nahe, dass Federers Absage auch etwas mit der politischen Lage in Saudi Arabien und der Ermordung des regime-kritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat in Istanbul zu tun hat. Ein Sport-Event dieser Art könnte leicht zu Propaganda-Zwecken missbraucht werden. Federer äussert sich dazu schwammig, sagt nur: «Ich will dort zu diesem Zeitpunkt nicht spielen. Für mich war es eine schnelle Entscheidung.»

Die Weltnummern 1 und 2, Rafael Nadal und Novak Djokovic, sagten dagegen zu – die Verträge sollen allerdings schon lange vor der Ermordung Khashoggis unterzeichnet worden sein. Die beiden sollen für ihren Auftritt je eine Million Dollar kassieren. Noch ist unklar, ob die beiden tatsächlich im Wüstenstaat gegeneinander spielen werden – eine eventuelle Absage der Spieler aufgrund der politischen Lage im Land steht im Raum. Ausserdem kämpft Nadal mit gesundheitlichen Problemen, heute erklärte er in Paris deswegen Forfait.

Ein Sprecher der Menschenrechts-Organisation Amnesty International meint gegenüber der «Times»: «Es ist an Nadal und Djokovic zu entscheiden, wo sie ihre lukrativen Schaukämpfe austragen. Aber wenn sie nach Dschidda gehen, sähen wir es gerne, wenn sie ihre Bekanntheit nützten, um Menschenrechtsverletzungen aufzubringen.»

Sportliche Events von internationaler Strahlkraft wird es in Saudi Arabien in naher Zukunft voraussichtlich dennoch geben. Am 15. Dezember findet in Riad ein Formel-E-Rennen statt und anfangs Januar gastiert die europäische Golf-Tour in Saudi Arabien.

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