ATP Cup Federer: «Stan hat an meiner Seite genug geleistet»

Chris Geiger, Genf

19.9.2019

Das letzte Aufeinandertreffen von Roger Federer und Stan Wawrinka konnte der Baselbieter an den French Open 2019 für sich entscheiden. 
Das letzte Aufeinandertreffen von Roger Federer und Stan Wawrinka konnte der Baselbieter an den French Open 2019 für sich entscheiden. 
Bild: Keystone

Der neu geschaffene ATP Cup wird im Januar in Australien mit Roger Federer und Henri Laaksonen über die Bühne gehen. Schweizer Fans hofften natürlich auf die Kombo Federer/Wawrinka, aber der Waadtländer verfolgt eine andere Saisonplanung.

Allzu viele Möglichkeiten bleiben Stan Wawrinka und Roger Federer wohl nicht mehr, um gemeinsame Sache zu machen. Der Davis Cup ist für die beiden Gewinner des Jahres 2014 längst ausser Rang und Traktanden gefallen. Beim Laver Cup findet am kommenden Wochenende auch keine Wiedervereinigung der Doppel-Olympiasieger von 2008 statt. Gewiss eine Enttäuschung, denn der Wettbewerb findet in der Romandie statt und hätte beste Gelegenheit geboten, den Schweizer Tennis-Fans noch einmal die hiesige Crème de la Crème zu präsentieren. Wawrinkas Management hatte keine Übereinkunft mit den Organisatoren um Roger Federer erzielen können. Letztlich ging es wohl ums Geld. Aber das spielt nun auch keine Rolle mehr.



Möglich, dass «Fedrinka» in Tokio im Doppel nochmals gemeinsam an den Start gehen. Eine andere Option wäre der neu geschaffene ATP Cup, der Anfang des Jahres erstmals in Australien in verschiedenen Städten ausgetragen wird. Der Cup ersetzt auch den Hopman Cup, bei dem die Schweiz in jüngster Vergangenheit mit Belinda Bencic und Roger Federer immer wieder entzücken konnte.

Federer: «Natürlich respektiere ich seine Entscheidung»

Im Gegensatz zum Hopman Cup, der ein Mixed-Wettbewerb ist, ist der ATP Cup, wie der Name schon verrät, reine Männersache. Henri Laaksonen kommt zum Handkuss an der Seite Federers, da Wawrinka eine andere Saisonplanung ins Auge fasst. Darauf angesprochen sagt Roger Federer in Genf: «Ich hatte gehofft, dass Stan mit mir spielen wird. Ich hätte wirklich gerne eine Woche mit ihm verbracht, aber ich respektiere natürlich seine Entscheidung.»



Federer fügt an: «Wir sind leider nicht mehr 22 Jahre alt. Man muss tun, was man tun möchte. Stan hat viel erreicht in seiner Karriere und er hat an meiner Seite genug geleistet. Daher bin ich der Erste, der Verständnis hat. Klar hätte ich bevorzugt, mit ihm zu spielen. Letztlich habe aber auch ich meine Vorbereitungsoptionen. Es war immer klar für mich, dass ich nach Australien gehe und dort im Hinblick auf die Australian Open ein einziges Turnier bestreiten werde. Ich hatte somit keine Wahl: Entweder der ATP Cup – oder nichts.»



Dem Tennis-Sport stehen derzeit wegweisende Änderungen bevor: Der Davis-Cup verliert an Relevanz, der Laver Cup ist ein aufstrebendes Format. Auch der ATP Cup will als Team-Wettbewerb seinen festen Platz im Kalender haben. Federer sagt dazu: «Es sind sehr interessante Veränderungen für unseren Sport. Auch die Tatsache, dass Rafa (Nadal, Anm.d.Red.) und ich wieder im Spielerrat sind, sorgt für zusätzliche Bewegung. Das nächste Jahr wird für unseren Sport sehr wichtig.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport