Australian Open Federer: «Und dann passieren wirklich gute Dinge»

aus Melbourne: Syl Battistuzzi

14.1.2019

Roger Federer zog gegen den Usbeken Denis Istomin souverän in die nächste Runde ein. Er ist vor allem mit seinem Aufschlag zufrieden und freut sich auf seinen Gegner Daniel Evans.

Roger Federer ...

... über seinen nächsten Gegner Daniel Evans

Um ehrlich zu sein, ich erinnere mich, dass ich gut gespielt habe. Ich erinnere mich aber noch mehr an das Match, als ich vor ein paar Jahren beim Hopman Cup gegen ihn spielte. Es war mein erstes Match nach dem Knieproblem. Offensichtlich war das in gewisser Weise unvergesslich. Es war ein gutes Spiel. Mir gefiel, wie er gespielt hat. Er hat alle Schläge drauf, nimmt den Ball früh und wagt etwas. Es ist schön, ihn wieder auf der Tour zu sehen. Ich freue mich für ihn, dass er seine erste Runde gewonnen hat.



... wie er sich heute Abend da draussen gefühlt hat

Ich denke, ich habe den Ball ziemlich gut getroffen. Ausserdem habe ich meinen Aufschlag gut durchgebracht und so Denis davon abgehalten, in meinen Servicespielen zu punkten. Natürlich half es auch, dass ich immer in Führung lag. Und so kann man vielleicht etwas befreiter aufspielen. Gleichzeitig probiert man etwas in der Verteidigung und im Angriff aus. Es ist also ein Mix aus allem. Aber ich bin mit meiner ersten Runde sehr zufrieden. 

Federer musste im ganzen Spiel keinen Breakball abwehren.
Federer musste im ganzen Spiel keinen Breakball abwehren.
Bild: Keystone

... ob sein Aufschlag so gut wie noch nie ist

Es läuft wirklich gut, besonders meinem zweiten Aufschlag kann ich vertrauen. Wenn du deinem zweiten Aufschlag vertraust, kannst du dich um deinen ersten Aufschlag kümmern. Ich habe eine gute Variation. Dieser Platz spielt sich etwas anders als der beim Hopman Cup. Auch beim Hopman Cup habe ich sehr gut serviert. Ich kann froh sein, wie ich mich nach der Off-Season präsentiere. Wenn man fast nie um seine Servicespiele zittern muss, kann man bei den Returnspielen mehr ausprobieren. Ich fing an zu spüren, dass es für Denis schwierig werden würde, in meine Aufschlag-Games reinzukommen. Da entspannst du dich von der Grundlinie. Und dann passieren wirklich gute Dinge.

... ob er sich hier beim Serve-and-Volley wohlfühlt

Ich habe viel Serve-and-Volley gegen Zverev gespielt, eigentlich das ganze Hopman-Cup-Turnier über. Ich habe das Gefühl, dass ich wirklich gut volliere und mich am Netz wohl fühle. Auch die Mixed-Doubles haben mir weitergeholfen, weil man da fast die ganze Zeit vorne am Netz ist. Es kommt natürlich auch darauf an, gegen wen man spielt. Heute habe ich nicht den Superdrang verspürt, nach vorne zu gehen, nur bei passenden Gelegenheiten. Wir werden sehen, gegen wen ich spiele und ob es von Nutzen sein kann. Ich bin froh, dass ich es in meinem Repertoire habe.

... ob man Dinge ausprobiert in solch eher einfachen Spielen

Es ist bei Grand-Slam-Turnieren sicher anders als bei normalen Turnieren, da man mehr Sätze spielt, auch die Konzentration muss man länger aufrechterhalten und sich die Kräfte besser einteilen. Man kann nicht in den ersten Games schon am Limit spielen, es ist besser, wenn man einen soliden Rhythmus hat, natürlich mit möglichst viel Marge nach oben, damit man im Fall des Falles reagieren kann. Heute habe ich mich in den ersten Games schon super gefühlt, fing an zu schwitzen und mein Puls war schon hoch. Da musste ich mich ein wenig selber bremsen, es lag schliesslich ja noch fast das ganze Match vor mir. Klar probierte ich auch gewisse Sachen aus, es hat eigentlich alles so funktioniert, wie ich wollte. Diese Informationen kann ich natürlich gut nutzen.

Federer darf auf ein geglücktes Startspiel zurückblicken.
Federer darf auf ein geglücktes Startspiel zurückblicken.
Bild: Keystone

... ob er Angst hat, dass ihm, wie bei den US Open, die Hitze zu schaffen macht

Wir reden im Team nicht darüber. Es war viele Jahre auf der Tour nie ein Problem. In New York sind einige Sachen unglücklich zusammengekommen. Ich habe im Dezember hart trainiert, mit hohem Puls und bin gut vorbereitet.

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